Gemütlich war es nicht, aber ich hatte auch nicht wirklich Zeit. Ich saß in diesem Schnellrestaurant und kaute auf meinem Essen herum. Eine junge Frau, sehr hübsch und supergut gebaut, erregte meine Aufmerksamkeit und erhellte meinen Aufenthalt hier. Ihr Gesicht kam mir bekannt vor, aber das musste nichts bedeuten. Passierte mir öfters, dass ich glaubte, Leute kennen zu müssen. In meinem Job bei einer Bank und vielen Kundenkontakten wohl wirklich nicht ungewöhnlich. Nach kurzer Beobachtung und einem noch kürzeren Blickkontakt, war sie auch schon aus meinem Blickfeld verschwunden. Und weiter kaute ich lustlos auf dem Burger rum.
„Hallo Herr Jünger, oder darf ich immer noch Ralf sagen?“.
Als ich mich zu der Stimme drehte, stand sie vor mir. Nach einem stillen Augenblick zwischen uns, fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen. Das war Ivonne, eine ehemalige Nachbarstochter und beste Freundin meiner Tochter Bine.
„Ivonne, ich kann es kaum glauben. Schön dich zu treffen“, begrüßte ich sie. „Und natürlich kannst du weiter Ralf zu mir sagen“.
„Ist schon eine Ewigkeit her. Alles gut bei Ihnen?“, wollte sie wissen.
„Setz dich einen Moment, wenn du Zeit hast. Ja, alles gut. Bine lebt in einer Beziehung, sie bedauert sehr, so lange nichts mehr von dir gehört zu haben.“
„Und wie geht es dir, was macht deine Frau?“, fragte sie weiter.
Dieses kleine Mädchen, das bei diesen Worten in meiner fernen Erinnerung auftauchte. Frech und wild, immer freizügig gekleidet. Knappe Shorts oder Röckchen, meistens ein Top, dass ihr nur bis knapp über die Brustwarzen reichte.
„Wir leben getrennt, schon seit Jahren“, antwortete ich und zuckte mit den Schultern.
„Das tut mir wirklich leid“, sagte sie darauf und blickte mir in die Augen.
Eigentlich konnte das nur eine Lüge sein, denn damals brachte sie mich mit ihrem Styling fast dazu, eine Grenze zu überschreiten.
Wiedersehen
Ivonne - Teil 1
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Wiedersehen
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