Wild Women do ...

Geschichten vom Anfang der Sehnsucht

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Stayhungry

Der Duft von frisch aufgegossenem Kaffee zog mich magisch in die längliche Küche. Dort, am anderen Ende stand Karin am Tisch vor dem Fenster, mir seitlich zugewandt. Sie trug hohe Sandaletten und einen grünen, dünnen Morgenmantel aus Seide, hatte ihn nur übergeworfen, vorne offen, ihre Brüste, ihr Bauch sanft erhellt im diffusen Licht des nebligen Morgens. Ihr markantes Profil kein Makel, sondern ein Geschenk, es hob sie hervor aus der Menge, um den Blick des Betrachters in ihre Augen zu lenken. Wunderschön sah sie aus, wie sie in den Morgen hineinsinnierte, ich hätte sie endlos betrachten können.

Na, schöner Fremder, war die Nacht angenehm? fragte sie lächelnd, als sie mich in der Tür stehend bemerkte. Sie wandte sich mit zu, verschränkte die Arme unter ihren Brüsten, ohne sie oder ihre Scham zu bedecken.

Was für eine Frage. Irritiert von ihrem unerwarteten Kompliment — meine Liebste stuft mich heutzutage diplomatisch als vorzeigbar ein — und dem Anblick der sich mir bot, hielt ich stotternd meine Jeans vor mich und murmelte etwas von natürlich, wunderbar und ähnlichem, was ja eindeutig stimmte. Was mich verwirrte war, dass wir in der vergangenen Nacht die für mich wohl fröhlichste, ausgelassenste, verspielteste, unbeschwerteste Liebesnacht hatten, die ich bis dahin erlebt hatte, einen in meinen Augen für eine wenige Stunden alte Bekanntschaft auch sehr tabulosen Umgang gepflegt hatten, sie mir aber jetzt in ihrer unschuldigen, natürlichen Nacktheit so viel begehrenswerter erschien. Ich empfand nicht diese ausgelassene Geilheit wie wenige Stunden zuvor, sondern tiefes Begehren, das sich mehr in einen Ziehen in der Brust als einem der Lenden bemerkbar macht und einen seufzen läßt vor Glück.

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