Die beiden Kneipenbesucherinnen jedenfalls ließen ihre Reize spielen, gewährten dezent Einblicke in ihre Dekolltees, brachten ihre Rückansichten ohne erkennbaren Anlaß zur Geltung, berührten mich zunächst wie zufällig, um dann schon gezielter den Arm um mich zu legen, durch mein Haar zu streifen, das alles begleitet von kleinen, charmanten Neckereien, die trotz eines Anflugs von Anzüglichkeit genug Niveau hatten, um das Ganze angenehm genießen zu können.
Ich tat ihnen nicht den Gefallen, irgend etwas vorzuschlagen für den weiteren Verlauf der Nacht, den Absprung sollten sie schon selber schaffen und ich würde, obwohl nun wirklich erregt und voller Begehren, mein Gesicht wahren und ihnen künftig ohne Scham wieder gegenübertreten können, da ich mich nicht zum Trottel gemacht hatte.
Nein, ich unterschätzte sie. Sie meinten, es wäre langsam unangenehm in dieser stickigen, verrauchten Hitze, sie würden gern das Lokal verlassen und sich auf den Weg nach Hause machen, aber der Weg führe, obwohl die Wohnung nicht weit von der Innenstadt lag, durch ein paar zwielichtige Strassen zwischen Park und Flussufer, hier wäre männliche Begleitung von Nutzen, sonst müssten Sie für den eigentlich kurzen Weg doch ein Taxi bestellen.
In diesem Stadium der Verhandlungen abzulehnen wäre ein echter Affront gegenüber meiner charmanten Abendgesellschaft gewesen, und bisher hatte ich ja auch keine Bestätigung meines üblen Verdachtes bekommen. Wir zahlten, zogen unsere Jacken über und traten in eine kühle Nacht mit Nebel und kalter Nässe, obwohl eigentlich längst der Frühling vor der Tür stehen sollte.
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