Wild Women do ...

Geschichten vom Anfang der Sehnsucht

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Wild Women do ...

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Stayhungry

... and they don't regret it, plärrte es aus den Lautsprechern

Es war eindeutig: Sie hatten Interesse. Das passierte mir nicht direkt regelmäßig, aber ich hatte genug Erfahrung, um das Ganze nicht zu missverstehen. Was ich nicht einschätzen konnte: wie sie in ihrem deutlichen Werben um meine Aufmerksamkeit zueinander standen. Da ich keinerlei Rivalität bei den beiden Damen erkennen konnte, hielt ich es für das Wahrscheinlichste, dass sie sich aus meinem beginnenden Interesse und der dem Mann zumindest unterstellten eintretenden Erregung einen Spaß machen wollten, um mich dann schadenfroh vom Haken zu nehmen, sobald in diesen gebissen hätte, und mich ins kalte Wasser zurückzuschmeißen.

Derartige Spielchen kannte ich aus den schenkelklatschenden Erzählungen meiner Kolleginnen, die ihren Ehealltag gelegentlich durch den gemeinsamen Besuch von Aufreißlokalen auflockerten, dort Männer anheizten, um sie dann urplötzlich stehen zu lassen und sich in abschließender Häme gegenüber ihren männlichen Opfern zu vergnügen. Ich war also gewarnt und beschloß, es ihnen etwas schwer mit dem Erfolg zu machen, so dass auch sie sich etwas anstrengen mussten. Daran, dass mich beide einfach vernaschen wollten, glaubte ich nicht.

Obwohl, kurz zuvor hatte ich, verschämt und nach wie vor peinlich berührt, in einem entsprechenden, eindeutig ausgestatteten Ladengeschäft nach Möglichkeiten gesucht, meiner Lust und meinem Notstand abzuhelfen, da die Suche nicht immer erfolgreich und die Ergebnisse oft folgenreich, selten aber beglückend waren. Eine verhängnisvolle Affäre wollte ich nicht, und die Affären waren oft anstrengend genug.

Dort, in dieser für mich etwas unangenehmen Umgebung, tauchten zwei vollkommen unauffällige Damen Anfang zwanzig auf, ließen sich von dem wenig älteren, mühsam sachlichen, aber hochroten Verkäufer alle Vibratoren ausgiebig erklären, genossen die Blicke der anwesenden Männer — in deren Gesichtern die selbe Frage geschrieben stand: Warum nehmen sie eigentlich nicht mich mit? — und zogen sichtlich erfreut über ihre Neuerwerbungen und vergnügt schwatzend von dannen. Ein rundum souveräner Auftritt. Man(n) sollte die Damen nie unterschätzen.

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Gedichte auf den Leib geschrieben