Wilde Rosen

Nun begann Kathi zu grinsen.
„Die ist relativ leicht, Daniel. Du darfst aber gerne rüberkommen. Ich bräuchte jemanden, der die abgeschnittenen Zweige einsammelt. Opa hält seinen Mittagschlaf und ich möchte ihn ungern aufwecken.“ Dabei zwinkerte sie mir frech zu.

Hugo gähnte gelangweilt, als ich mich so elegant wie möglich über den niederen Gartenzaun schwang. Kathi schien es dagegen zu amüsieren, wie ich an ihrem spitzbübischen Lächeln ablesen konnte.
„Soll ich dem alten Mann helfen?“ Sie streckte mir ihre Hand entgegen, die ich jedoch ausschlug.
„Ich bin gerade mal 41, Kathi. Das nennt man das beste Mannesalter!“ Ich wusste, dass sie letzten Monat ihren 25. Geburtstag gefeiert hatte. Von daher konnte ich ihre Neckereien recht gut einordnen.
„Ich beweise dir gleich, was alte Männer noch leisten können.“ Ich griff mir einen Rechen, damit ich das Schnittgut auf einen Haufen schieben konnte. Kathi startete wieder ihre Heckenschere, um der Rotbuche den letzten Schliff zu geben. Ehe sie mir wieder ihren Rücken zukehrte, hatte sie die oberen Knöpfe ihres Karohemdes aufgemacht.
Bei meiner Tätigkeit wurde ich immer wieder durch ihren Hintern abgelenkt. Kathi schien es zu gefallen, wenn meine Augen auf diesem Körperteil ruhten. Als ich an ihr vorbeiging, stupste sie mich an. Es war offensichtlich, dass sie meine Erregung mitbekam. Ihr Popo rieb sich kurz an meinem Schoß, ehe sie ihn wieder einzog.
„Du bringst einen alten Mann aber ganz schön in Verlegenheit, Kathi!“ Ich imitierte einen strengen Tonfall und rechnete mit einer kecken Antwort. Es kam jedoch ganz anders.
„Oh, das war unartig von mir! Wie kann ich diesen Affront wieder gutmachen?“ Nun pikste mich das Teufelchen, das es sich auf meiner Schulter gemütlich gemacht hatte.
„Da gäbe es eine Möglichkeit, Kathi, aber die ist nicht mehr zeitgemäß!“ Sie zog eine beleidigte Schnute.
„Och und wieso nicht?“ Ich blickte zu der Terrassentür, die ins Wohnzimmer ihres Großvaters führte.