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Eine haarige Hand fasste den Hals der Schlange unterhalb von Emets Faust mit festem Griff, zog ihn weg von ihr und eine zweite Hand trennte den Kopf mit einem scharfen Dolch in einen Schnitt vom Rumpf. In den konvulsivischen Zuckungen des Todeskampfes der Schlange wurde der Druck ihrer Muskeln noch schlimmer und Emet war atemlos gefangen, bis das Leben endlich aus ihrer Gegnerin wich. Ihr Retter beugte sich über sie und Emet versuchte, ihn im verschwommenen Nebel ihrer glasigen Augen zu erkennen. So ein Wesen hatte sie noch nie gesehen. Ein Gesicht wie ein Menschenaffe, aber eine gerade Körperstatur wie ein Mensch, doch über und über behaart, aber auch bekleidet und bewaffnet. Er hielt sich nicht damit auf, Emets staunenden Blick zu erwidern. Er stieß sanfte, kehlige Laute aus, die etwas Beruhigendes hatten und zerrte ihren Körper aus den Schlingen der toten Riesenschlange. Plötzlich war ein Mann neben ihm und half dabei. Er blickte Emet aufmunternd an, versicherte ihr, dass sie nicht mehr in Gefahr sei. Er bemerkte ihren ungläubigen Blick in Richtung des Affenmenschen. Er ist schon seit zwei Tagen dein Schatten. Wir wollten wissen, was dich in unser Reich führt und wie deine Absichten sind.
Allmählich kehrten die Lebensgeister in Emet zurück. Unmöglich! keuchte sie. Ich habe nie ein Lebewesen in meiner Nähe bemerkt! versuchte sie, ihre Ehre als Waldläuferin zu retten. Na, das sieht man ja an deinem Tänzchen mit der Schlange! spottete er freundlich. Mit der hast du dich also zum Spaß über den Waldboden gewälzt! Emet ließ sich resigniert und kraftlos wieder zurücksinken. Ist ja gut, ich war wohl wirklich unachtsam. Er schüttelte den Kopf. Die Affenmenschen sind wie Schatten. Wenn sie nicht wollen, erkennen selbst wir sie nicht Und bei den Schlangen ist es fast genauso, zumindest wenn man nicht von hier stammt. Woher kommst du?
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