Leider und dabei lacht sie etwas unmotiviert, müsse sie zur Zeit das Wasser immer mit Eimern aus dem Brunnen holen, weil die Pumpe defekt sei und sie niemanden habe, der sie reparieren könne und eine neue habe sie noch nicht gekauft. Das Windrad sei nur noch Dekoration, sie hätte ja Strom und sogar ein eigenes Auto, wenn es auch alt und verrostet und das Benzin ziemlich teuer sei, einerseits ein reiner Luxus, andererseits aber doch lebensnotwendig in dieser Gegend. Dann fährt sie fort, in der Erinnerung zu kramen. Für sie sei das Land fast auch nichts gewesen. Der Anfang so ganz allein sei wirklich sehr schwer gewesen, aber dann habe sie es doch geschafft und die Ranch in den Griff bekommen. Das was sie jetzt erwirtschafte, würde zumindest zum Leben reichen und manchmal verkaufe sie Hühner und Eier oder ein Schaf und das brächte ein wenig Bargeld in die Kasse. Diesmal ist ihr Lachen ein wenig bitter.
Sie habe, wenn ihn das interessiere und warum solle sie nicht darüber reden, durchaus überlegt, wieder zu heiraten. Sie möge Männer. Männer seien etwas Gutes, ein Geschenk des Himmels, aber sie habe keinen richtigen mehr gefunden. Vielleicht findet man nur einmal im Leben den Richtigen und den hatte sie ja gehabt, wenn auch nur kurz. Und jetzt sei es zu spät. Wegen der neuen autopista kämen kaum noch caballeros vorbei und sie könne nicht weg und sich einen suchen, wegen der Tiere. Überhaupt habe sie all die Jahre keine Zeit gehabt, sich einen Mann zu suchen, ob er das glaube oder nicht und jetzt habe sie keine Lust mehr, zum suchen, fügt sie verschmitzt hinzu. Und Anzeigen, fragt er, Zeitungsanzeigen oder eine Heiratsagentur? Davon halte sie nichts, das würde ja doch nicht funktionieren, da kämen nur Typen, die ihr Geld wollten und das bräuchte sie selber. Woher sie das so genau wisse? Aus dem Fernsehen, da würden sie doch immer vor solchen Typen warnen, die einsame Frauen ausnehmen.
Wind 1
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