Wind 1

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Wind 1

Wind 1

Yupag Chinasky

Als wieder eine Tankstelle auftauchte, doch diesmal am Rande eines dieser Flussdörfer, hielt er an, füllte den noch ziemlich vollen Tank und entspannte sich eine Weile in dem angeschlossenen Bistro. Umringt von eine Schar Buben und Mädchen auf Ausflugsfahrt, die sich lautstark entscheiden mussten, was sie bestellen oder als Souvenier mitnehmen sollten, trank er noch einmal Kaffee. Dieser schmeckte diesmal richtig gut, dafür war das Sandwich, im Unterschied zu dem staubtrockenen Süßgebäck, feucht und klunschig. Es war mit geschmacksneutralem Käse und nichtssagendem, gekochtem Schinken belegt und mit einem Salatblatt dekoriert, von dem er gerne gewusst hätte, wie es in diese Gegend gekommen war. Dann hatte ihn die Landstraße wieder und damit der Staub und die endlose Weite und die grünlich-grau-braune Einheitsfarbe der Landschaft. Diese Farbe hatte der Himmel zwar noch nicht angenommen, aber die dichten Wolken waren trüb und grau und an manchen Stellen sehr dunkel und er hatte den Eindruck, dass bald Regen aufkommen werde. Der Wind war noch heftiger geworden, die Staubwolken tanzten immer häufiger und er fuhr ziemlich langsam, um das Auto ohne ständige Korrekturen in der Spur zu halten. Es war spät und auch ziemlich düster, obwohl die Sonne noch am Himmel stand und der Abend laut seiner Uhr noch auf sich warten ließ. Er musste sich eingestehen, dass er wegen der Weite und wegen des Wetters längst nicht so weit gekommen war, wie er es sich vorgestellt hatte.

Irgend wann sah er wieder Bäume in einiger Entfernung von der Straße. Dann tauchte eine Kreuzung mit einem Wegweiser auf. Er hielt an und las den Namen des Dorfes. Es war sogar auf seiner Landkarte verzeichnet und er sah auch, dass dann wieder lange nichts kommen würde. Er überlegte, ob es in dem Dorf wohl ein Hotel oder irgend eine andere Art von Unterkunft geben könnte.

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