Als auch die zweite Flasche leer ist, kocht sie einen Kaffee und er füllt die Gläser mit dem gnadenlos harten Gin, Cognac oder Whisky gibt es in dem Grand Hotel leider nicht, er sei gerade ausgegangen, ruft die Frau gut gelaunt aus der Küche und anschließend sind sie vollends aufgekratzt und in bester Stimmung. Leider hält diese nicht sehr lange vor, denn auf einmal beginnt der Wein und das gute Essen und die angenehme Wärme im Raum und die mittlerweile vertraute Nähe und Zweisamkeit zu wirken und macht sie schläfrig. Zuerst wird die Frau müde. Sie hat sich breitbeinig auf das Sofa gesetzt, streckt alle Viere von sich, räkelt sie sich ziemlich ungeniert, ihr blassblauer Morgenmantel klafft auf, sie merkt es nicht oder es stört sie nicht und er sieht, mit neuem Interesse, ihren Busen und diesen unglaublich dicken, tiefschwarzen Busch. Dann gähnt sie mehrfach, reißt den Mund weit auf, ohne die Hand davor zu halten und stößt jedes mal einen satten, zufriedenen, irgendwie wollüstigen Laut aus. Nach jedem Gähnanfall wischt sie sich Tränen aus den Augen und hat anschließend gehörige Schwierigkeiten, die Augen offen zu halten. Auch er fühlt, wie eine wohlige Müdigkeit in ihm aufkommt, ihn umgarnt, ihn einlullt, ihn zu vereinnahmen sucht. Aber noch ist es viel zu früh, um schlafen zu gehen, denn dann steht er mitten in der Nacht auf der Matte, er kennt sich doch. Und außerdem ist ja noch gar nicht geklärt, wo er überhaupt sein Haupt betten soll. Im Schlafzimmer? Lieber nicht. Dort schläft ja sie und er fürchtet, trotz der leise aufkeimenden Lust beim Anblick am Morgenrock vorbei, dass sie trotz der Müdigkeit das Spiel, wie angedroht fortsetzen könnte und sein Stehvermögen erneut prüfen würde und dazu fühlt er sich im Moment absolut nicht in der Lage, nach dem opulenten Essen und dem vielen Rotwein und Gin. Er fühlt sich nur schlaff und schläfrig und ist alles andere alles paarungswillig.
Like
schreibt Amanda69