Dann endlich, nach vielem Denken und Zweifeln findet er doch noch den ersehnten Schlaf.
Er wacht auf, als der Duft von Kaffee und geröstetem Brot seine Nase umschmeichelt. Er ist allein im Bett, die Tür des Schlafzimmers ist einen Spalt weit geöffnet und er hört, wie die Frau umher geht und herum hantiert. Seine Nachtgedanken, seine Ängste, fallen ihm sofort wieder ein. Soll er die Pille nehmen und warten, bis sie kommt? Soll er aufstehen, sich anziehen und dem Kaffeeduft nachgehen? Einerseits macht ihn der Gedanke an, mit dieser Frau noch einmal zu schlafen, dann aber richtig und wer weiß, vielleicht geht es in der Frühe besser, andererseits solch eine Blamage wie in der Nacht will er nicht noch einmal erleben. Die Angst ist unberechenbar und könnte ihn im entscheidenden Moment überfallen. So beschließt er, erst einmal zu frühstücken, die Lage zu sondieren und dann zu sehen, wie es weiter geht. Die Frau ist angezogen, sie hat dieselben leichten Kleider vom Vortag an und begrüßt ihn eher zurückhaltend, ohne Küsschen, ohne Anspielung auf den Abend und auf all das, was auch sie bewegt haben muss. Stattdessen erklärt sie, was er ohnehin schon sieht, dass sie gerade Frühstück mache und ob er ein Ei wolle. Dann fügt sie noch hinzu, dass es schon reichlich spät sei. Er nimmt dies als weiteres Signal, dass sie nicht noch einmal ins Bett kommen will und dass seine Ängste unbegründet waren. Während sie schweigend frühstücken, wundert er sich, dass sie so kühl und zurückhaltend ist, dass ihr Heißhunger auf Mann gestillt sein soll, obwohl sich noch eine Gelegenheit böte. Aber sie macht wirklich keinen Versuch, sich ihm zu nähern, sie verhält sich wie die Wirtin einer Pension, die ihrem Gast das Frühstück serviert. Einerseits ist ihm das ganz recht, andererseits wäre es vielleicht doch ganz schön, jetzt noch einmal, da er ausgeruht ist. Ob sie nur auf eine Initiative von ihm wartet?
Wind 2
12 31-48 Minuten 1 Kommentar
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schreibt Amanda69