Früher habe ich eher etwas ungläubig die Artikel gelesen, die behaupteten, daß sich mit steigendem Alter bei Frauen die sexuelle Leistungsfähigkeit erhöht. Mit achtzehn meint man, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Ich muß meine Meinung wohl revidieren. Es stimmt und ich harre der Entwicklung, die noch folgen wird. Momentan ist diese Erkenntnis jedoch eher kontraproduktiv. Ich sehne mich ein wenig nach einem durchgeplanten Tag ohne daß mein Körper die über die Jahre immer mehr intensivierten Bedürfnisse ausleben will.
Wo war ich eigentlich stehengeblieben? Ja, bei den stehengebliebenen Nippel. Und dem vakuumähnlichen Zustand im Kopf. Wie soll ich denn so den Tag überstehen? Im meiner Beckengegend hat sich wie auch immer ein Schwarm Schmetterlinge eingenistet. Ob die nicht den Weg nach draußen finden? Sie toben sich dort unten gerade ungestüm und ohne jedes Konzept durch, ziehen kreuz und quer ihre Kreise. Ich kann sie förmlich beobachten, überall wo sie vorbeikommen, werden sie von einer ganz leichten Gänsehaut begleitet.
Auf dem Weg zum Frühstückseinkauf bemerke ich die Konsequenzen, die sie angerichtet haben. Langsam, gemählich und stetig macht sich eine leichte Feuchtigkeit in meinem Höschen bemerkbar. Das kann doch nicht wahr sein. Es ist früh am Morgen, eigentlich funktionieren da nur die wesentlichen, lebenserhaltenden Funktionen und nun werden diese auch noch von einem auf Hochtouren arbeitendem Becken ausgeknockt. Ich versuche, an mein bevorstehendes Prüfungsthema zu denken und laufe dabei fast gegen eine Straßenbahn.
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