Biggi war nicht unbedingt das, was ich mir von einer Frau vorstellte. Sie war nicht gerade eine Schönheit, aber auch nicht hässlich.
Biggi war groß, bestimmt über 190, ich hatte sie nie danach gefragt. Hinzu kam, dass sie spindeldürr war. Das einzig wirklich herausragende Merkmal, waren ihre langen roten Haare, die ihr fast bis zum Po reichten. Ich war oft versucht in diese Lockenpracht zu greifen, wenn sie mal in meiner Nähe war, doch zum Glück konnte ich mich gerade noch genug beherrschen.
Ein Kollege von uns hatte es mal bei ihr versucht und es bitter bereut. Ohne etwas zu sagen hatte sie ihm die Faust aufs Auge gedonnert und sich umgedreht und war gegangen.
Von da an machten meine männlichen Kollegen einen Bogen um Biggi. Auch wenn Patrik nie ein Wort darüber verlor, woher er das blaue Auge bekommen hatte, so sprach es sich in unserer Firma trotzdem schnell rum.
Biggi und ich arbeiteten in unterschiedlichen Abteilungen und sahen uns deshalb nicht so oft. Wir begegneten uns nur ab und zu am Kopierer und sprachen dort nur das nötigste. Aber immer höflich und unverbindlich, obgleich sich hinter ihrer unmöglichen Kleidung eine wirklich attraktive Frau verbergen müsste?
Eines Tages sollte es sich aber total ändern!
Ich war gerade auf dem Weg zum Kopierraum, als ich schon von weitem eine kreischende und fluchende Stimme hörte. Als ich vorsichtig um die Ecke lugte sah ich zuerst nur einen kleinen süßen Po, der sich mir in dem kleinen Raum entgegen streckte. Erst dann entdeckte ich das rote Haar, das in weichen Wellen über den schmalen Rücken floss und nur einer Frau gehören konnte, Biggi!
Rücksichtsvoll klopfte ich an die Türbekleidung und fragte: „Kann ich helfen?“
Erschrocken fuhr Biggi hoch und schaute mich mit entsetzten Augen an, erkannte mich dann aber und ihr Blick entspannte sich: „Ach Ludger, du bist es! Dieses Mist Ding frisst meine Vorlagen und ich weiß nicht, woran es liegt?
Wirbelwind
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Wirbelwind
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