Das blieb meinem Schatz erspart, doch machte die Sache dadurch schlimmer, dass er Nahrung nahezu komplett verweigerte.
Eine neue Kotzattacke … was zur Hölle sollte da noch kommen, außer bitterer Galle, oder der letzte Schluck Kaffee. Die schmerzhaften Krämpfe, mit denen ich den spärlichen Mageninhalt nach oben würgte, trieben mir die Tränen in die Augen.
Wieder und wieder, ohne sichtbaren Erfolg. Wie auch, der verdammte Magen war doch sowieso leer. Und dann diese Schmerzen, die sich langsam vom Magen aus in Richtung Unterleib verlagert hatten. Schon öfter in den letzten Tagen hatte ich das Gefühl auf Toilette zu müssen. Wenn ich dann drauf saß, kam nichts, außer ein paar Tropfen, die den Druck in meiner Blase nicht lindern konnten.
Ein neuer Krampf raubte mir den Atem …, etwas riss in mir, landete durch den Krampf wie ein Pfropfen in meiner Hose, … ein höllischer Schmerz pflügte durch meinen Unterleib! Etwas lief aus mir … machte mich nass.
Erschöpft versuchte ich mich aus der Hocke hochzustemmen, doch mir fehlte die Kraft. Jede Anstrengung brachte neue, schier unerträgliche Schmerzen. Ich musste mich setzen, am besten auf die Klobrille, wollte es laufen lassen … was auch immer das war, womit ich mir in die Hose gemacht hatte.
Mir wurde schlecht vor Schmerz. Mit letzter Kraft wuchtete ich mich auf die Knie, zerrte an meinem Hosenbund, streifte ihn runter und sah … nichts mehr …, weil ich ohnmächtig wurde und mit dem Oberkörper auf dem Toilettenbecken zusammenbrach.
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Etwas streichelte mein Gesicht, weich wie eine Feder, zärtlich-sanft. Ich versuchte die Augen zu öffnen, wollte wissen, was es war, das mich so sanft ins Leben zurückholte. Grelles Licht blendete mich, ließ mich blinzeln. Meine Muskeln gehorchten mir kaum, fühlten sich taub an.
Nur langsam gewöhnte ich mich an die Helligkeit und nahm langsam die Umgebung war, in der ich mich befand. Erkannte Chris fast nur schemenhaft, trotzdem bemerkte ich sofort seine verweinten Augen, wie so oft in den letzten Tagen. Eine Woche zum Abhaken. Nicht zum Vergessen, das würde uns wohl niemals gelingen.
Neben ihm stand Franzi, mit ihrem Kopfverband, aber ohne Nachthemd, mit dem sie die letzten Tage im Krankenbett gelegen hatte. Auch sie hatte feuchte Augen. Wieso weinten alle um mich herum, war etwas mit Falk? Hatten sie ihm etwas angetan? War die Übergabe schief gegangen? Am liebsten hätte ich meine ganzen Fragen auf einmal gestellt.
Stattdessen beugte sich Chris zu mir herunter und nahm mich liebevoll in die Arme, wie er es die ganze letzte Woche selten getan hatte. Etwas Fürchterliches musste passiert sein!
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