Die Natur hat es nicht gewollt, hielt es zu diesem Zeitpunkt für nicht passend. Bitte Josie, tu das nicht! Mach dich nicht dafür verantwortlich ... bitte nicht!“
„Du wirst mich nicht mehr lieben, wenn Falk wieder da ist und alles wieder seinen Gang geht.“
„So einen ausgemachten Unsinn hab‘ ich selten gehört. Im Ernst, Josie, ich liebe dich trotzdem. Daran wird sich nie etwas ändern … niemals, das schwöre ich!“
„Das sagst du jetzt, weil du mich beruhigen willst. Ich möchte jetzt bitte allein sein! Würdet ihr bitte beide gehen und diesen Mistkerl schnappen helfen!“
„Josie, bitte glaub mir doch. Ich liebe dich! Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn du es ausgetragen hättest. Aber das hier ändert nichts an meiner Liebe zu dir.“
Ich sah die Tränen bei ihm und Franzi. Sah sie, aber sie berührten mein Herz nicht, das schwer in meiner Brust lag und müde vor sich hin pumpte.
„Bitte geht. Bitte.“
Franzi ließ nur langsam meine Hand los. Man sah ihr deutlich an, dass ihr noch einiges dazu eingefallen wäre. In den letzten Wochen war sie wie eine mütterliche Freundin geworden. Nach unserem Bootsausflug hatten wir einige ‚Frauengespräche‘ führen können. Sie war mir wichtig geworden. Ihre Meinung auch, die ich respektierte, als wäre sie von meiner Mutter gekommen.
Ich hatte doch nichts Grundsätzliches gegen die beiden, wollte nur jetzt für mich allein sein und darüber nachdenken. Über den Abort, was er mit unserer Liebe machen könnte, und über die Frage: Will ich überhaupt Kinder? Und wenn, konnte ich jetzt noch welche bekommen?
Diese Frucht war höchstens drei Wochen alt. Wenn ich so recht nachrechnete, hätte ich letzte Woche meine Regel bekommen müssen. Ergo war ich etwa eine Woche drüber.
Im Grunde war es also kaum mehr, als ein Zellklumpen, nüchtern und lieblos betrachtet. Aber für mich war es bereits in
diesem frühen Stadium ein Teil von mir, dessen Verlust ich zu verkraften hatte.
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