Woher kommt nur diese Sequoia?

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Woher kommt nur diese Sequoia?

Woher kommt nur diese Sequoia?

Bernard

Sie glich ihr so wahnsinnig, dass ich meinen Hund auf den Weg zog, den sie gegangen war. Ich wollte ihr nachgehen, sie von Nahem sehen und wer weiß was mit ihr tun. Der Hund folgte mir willig.

Dann war sie wieder vor mir, keine zwanzig Meter entfernt. Die genau gleichen Haare, die genau gleiche Figur, und sie bewegte sich gleich. Ich ging schneller, und mein Herz klopfte schneller. Sie ging langsam und schaute nach links und rechts, als ob sie etwas suchen würde. Vielleicht mich?

Auf einmal wandte sie sich um, entdeckte mich und kam auf mich zu. Mein Herz stand still. Ihr Gesicht. Ihreintelligenten, warmen Augen, die hohen Backenknochen, der sinnliche Mund. Ihre Hüften, der Schweif ihrer Kontur, einzigartig wie ein Fingerabdruck. Sie blieb einen Meter vor mir stehen und sagte: »Hier soll es eine uralte Sequoia geben. Riesenmammutbaum. Wissen Sie wo?«

Ihre Stimme. Ihre Stimme gab mir den Rest. Ich begann von Kopf bis zu den Zehen zu zittern und zu glühen, und aufkeimendes Glühen las ich auch in ihren Augen. Es war kein Zweifel mehr möglich.

Niemand war in der Nähe außer der Sequoia, und dahinter stand eine alte Bank.

- Riesenmammutbaum, genau. Sequoia, genau. Da drüben.

Sie folgte mir. Ich band den Hund an einen kleinen Baum. Es war recht kühl für einen Juli-Tag.

- Da.

Da stand sie, groß und prachtvoll, die Sequoia. Niemand wusste, wie sie hierher gekommen war. Die Frau legte den Kopf in den Nacken, ihre weißblonde Mähne flog nach hinten, und sie öffnete staunend den Mund.

Ich trat von hinten an sie heran und legte meine Arme um sie. Zwei Sekunden lang stand die Welt auf Messers Schneide. Dann drückte sie meine Arme an sich, drehte den Kopf zu mir und reckte mir ihren Mund entgegen. Wir küssten uns heftig.

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