"Du könntest also einfach ein wenig Spaß haben und Dein Kleiner hier darf zusehen."
Tina überlegte wieder. Ihr Gesicht wurde ernst, dann lächelte sie, wurde wieder ernst und stieß dann ein spöttisches Lachen aus. Ich war mir sicher, dass sie auf den Vorschlag nicht eingehen würde, denn bisher hatte Tina nie einen anderen Gast an sich heran gelassen.
"Das ist gar keine schlechte Idee, Marco. Was hältst du davon, Wichser?"
Es dauerte einige Sekunden, bis ich begriff, dass die Frage an mich gerichtet war und ich verpasste meine Gelegenheit zu antworten.
"Ist ja eigentlich egal, was du davon hältst", fuhr sie lächelnd fort und tätschelte meine Wange wie die eines kleinen Jungen, "nicht wahr?"
Marco war offensichtlich zufrieden mit sich.
“Allerdings...”, fuhr Tina fort, “habe ich Angst, dem kleinen Wichser hier am Ende noch einen Gefallen zu tun.”
Marco hob eine Augenbraue.
“Wie das?”
“Schließlich war das Spiel hier ja seine Idee. Und stell dir vor, die Leine und das Halsband hier hat er gekauft - ohne mich - in einer Kleintierhandlung.” Tina lachte laut.
Ich hätte vor Scham im Boden versinken können. Das ging nun wirklich niemanden etwas an und einen Fremden schon gar nicht.
Marco sah mich ungläubig an.
“Das ist nicht dein Ernst?”
“Und ob. Du hättest mein Gesicht sehen sollen, als er damit ankam...”
Konnte sie nicht ein wenig leiser reden? Musste gleich der ganze Club unsere Geschichte erfahren?
“Das kann ich mir vorstellen. Ich jedenfalls hätte ziemlich sparsam geguckt.”
“Ich musste es ihm sogar umlegen und ihm dann noch beim Wichsen zusehen. Ich dachte ich bin im falschen Film.”
Tina bog sich vor Lachen. Tränen liefen ihr über die Wangen. Ich sah beschämt zu Boden.
“Wie soll das denn weiter gehen? Am Ende will er noch, dass ich ihn aus einem Napf fressen lasse.”
Tina wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
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