Ich denke an die rauen Hände, die meinen Po abtasten, seine fordernden Finger in meiner Spalte. Ich werde von einem hübschen Lustschauer berieselt, der mir einen tiefen Schlaf beschert. Am folgenden Arbeitstag fiebere ich dem Feierabend entgegen. Kaum, dass ich das Büro verlassen und meine Wohnung betreten habe, stelle ich mich unter die Dusche. Ich seife mein Fötzchen ein, damit er kein störendes Härchen vorfindet. Nach der peniblen Rasur wasch ich mich gründlich. Ich möchte überall gut duften, wenn ich mich meinem unbekannten Freier ausliefere. Ja, ich nenne ihn so, weil ich mich wie eine Hure fühle. Eine Hure, die es umsonst macht, weil sie vor Geilheit zerfließt! Ich kann es kaum abwarten, während ich meine Kleider überstreife. Der dunkle String bezaubert durch ein kleines Dreieck, dessen Transparenz gestickte Rosen zieren. Von hinten betrachtet, kann ich meine strotzenden Arschbacken sehen, deren Weiße sich provokant von dem dunklen Tanga abheben. Es reizt mich, eine Verbeugung zu machen. Ich kichere, weil mein Hintern grotesk groß wirkt. Ich befinde mich in einer albernen, aufgekratzten Stimmung, mit der ich meine Angst verdecke. Nun schlüpfe ich in das kleine Schwarze, das mir ein unschuldig, verruchtes Aussahen gibt. Ich kämme meine kurzen, mittelblonden Haare, wobei ich die gestuften Ponyfransen zu einem angedeuteten Seitenscheitel frisiere. Ich erinnere mich an Mia Farrow, die in den Sechzigern einen ähnlichen Look bevorzugte. Rosemaries Baby kommt mir in den Sinn. Hoffentlich falle ich nicht einem Satanisten in die Hände! Ich schüttele meine Befürchtung ab, indem ich dem Jucken in meiner Wäsche folge. Trotzdem packe ich Pfefferspray in mein Handtäschchen, ehe ich wagemutig meine Wohnung verlasse. Es ist Anfang April, kurz nach Beginn der Sommerzeit. Es dämmert leicht, als ich am Kiosk ankomme. Ich halte Ausschau, ohne den Mann im Mantel zu entdecken.
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