Bärbel schniefte. Sie wusste ja, wie sehr ihm das Erbstück am Herzen lag. Hätte sie nicht besser achtgeben sollen, damit so etwas nicht passiert? Bärbel wollte verhindern, dass ihr Xaver irgendetwas nachtrug. Sie war der festen Meinung, dass man solche Dinge lieber gleich klären sollte.
„Ich hab gespürt, dass du dich sehr geärgert hast. Sag mir, was du im ersten Moment gedacht hast?“
„Was soll ich gedacht haben? Dass das schöne Service kaputt ist…sonst hab ich nix gedacht, Bärbel!“
Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu. Bärbel hätte schwören können, dass er sie angelogen hatte.
„Nein, das glaub ich dir nicht! Du warst zornig, Xaver. Völlig zu Recht. Du hättest doch am liebsten etwas ganz anderes getan, oder? Brauchst dich nicht zu verstellen. Ich bin nicht aus Zuckerwatte…“
Jetzt wusste der Xaver, woher der Wind wehte. Das Madl gefiel ihm immer besser. Er gestand ihr:
„Na, wenn du so direkt fragen tust. Ich hätt dich gern übers Knie gelegt, als ich das zerbrochene Porzellan am Boden sah. Herrgott noch einmal, es ist von meiner Mutter. Ich häng da halt dran…“
Bärbel strich sich vorsorglich über die Hinterbacken. Dann stimmten die Gerüchte also, nach denen der Xaver eine Vorliebe für Frauenpopos hatte. Ihre Großmutter erzählte ihr eine diesbezügliche Anekdote, in der sich der Xaver ihrer annahm. Die Geschichte gefiel der Enkelin, die daraufhin unbedingt ihren Dienst antreten wollte. Die 23 Jährige hatte es gern, wenn es hinten schön heiß wurde. Bärbel musste diese Vorliebe von der Oma geerbt haben. Der alte Bauer war ihr bestens geeignet. Von ihm drohte kaum eine andere Gefahr, als etwas gerötete Haut an gewisser Stelle.
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