Xtraterrestrial beauty

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Anita Isiris

Klein-Ute wollte gestillt werden, und zwar sofort.

Nach über fünf Jahren Berufsleben-Abstinenz war auch Esthers Selbstvertrauen dahin... bereits der PC-Kurs, den ihr das Arbeitsamt bezahlte, war für sie ein Abenteuer. Oliver war kein schlechter Partner, nein, keineswegs. Das ganze Monatsgehalt floss auf ein gemeinsames Haushaltskonto, und er verbrachte viele Abende zuhause. Nach der Geburt von Klein-Ute hatte seine Aufmerksamkeit aber etwas nachgelassen, und da war Sylvie, die neue Sekretärin. Heute Abend würde sie zum Essen erscheinen; Oli hatte sie eingeladen. „Mit neuen Mitarbeitern macht man das so“, war seine knappe Erklärung gewesen.

Nun, Sylvie war die klassische “Blondine von der Stange”. Gäbe es bei Aldi Blondinen zu kaufen, sie sähen alle in etwas so aus wie Sylvie: 1.73 cm gross, Kleidergrösse deutlich unter Esthers 40/42. An jenem Abend war Sylvie eher diskret gekleidet, in marineblauem Rock und weisser Bluse. Nichts Besonderes also. Esther tischte ein Betty Bossi-Standardmenü auf, mit einem Nachtisch aus Preiselbeeren. Geplaudert wurde eher belanglos. In der folgenden Nacht vögelten Esther und Oliver zum ersten Mal seit langer Zeit, und zwar innig. An wen Oliver wohl dachte? Hätte jemand in Esthers Gehirn eine Kamera montiert, er wäre überrascht gewesen: Esther dachte unaufhörlich an Sylvie und stellte sich vor, ihr Oli würde sich mit ihr auf dem Büroteppich wälzen. Darob wurde sie feucht und gab ihrem Partner leidenschaftliche, heisse Liebe.

Die Zeit zog ins Land; es wurde Sommer. Klein-Ute wurde bei Oma versorgt, die beiden älteren Kinder, Dario und Michelle, gingen in ein Klassenlager. Oliver und Esther planten den ersten gemeinsamen Urlaub seit vielen Jahren; es zog die beiden zum Campingplatz in A., wo sie sich dereinst kennen gelernt hatten. Fiebrig packte Esther die Reiseutensilien und kannte sich nicht mehr. Sie fühlte sich mit einem Mal um Jahre jünger, und ihrem Oli ging es genau so.

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