Zapunzel

Rotkerbchens Abenteuer - Teil 14

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Zapunzel

Zapunzel

Peter Hu

In weniger als einem Atemzug, hatte er Zapunzels zuckendes Honigtörchen, und auch den Ort seiner Tat verlassen. Elegant setzte er durchs Fenster, und war schneller als ein Pfeil im dunklen Grün des Waldes verschwunden.
Des Königs sirrende Pike fällte einzig einen der zahlreichen Geheimzuschauer, die sich hier zufällig aus verschiedenen Gründen (manche schrieben für Minnesänger, andere für die Morgenpost, dritte illustrierten Geschriebenes …und ganz andere schauten einfach nur so, weil sie Spaß daran hatten) in den Büschen angesiedelt hatten. Doch weder der erboste König, noch die erwischte Tochter, schenkten dem Querschläger weitere Beachtung.
„Bedecke deine Blöße“, schnaubte der Herrscher wütend… „Denn du erinnerst mich an deine Mutter, und das ist gar nicht gut.“
Doch hätte er das arme Mädchen nicht daran zu erinnern brauchen. Denn es hatte schon wieder fürchterliche Angst um seinen armen Popo. Wie der Blitz war es darum unter die Daunen des zerwühlten Bettes gefahren, um das hübsche Heck in Sicherheit zu bringen. Doch der König hatte seine Klatsche gar nicht dabei.
Die Strafe für Pimpanellas Ungehorsam aber, sollte in dieser Nacht ungleich grausamer ausfallen.
„Schon morgen werde ich erneut nach der Hebamme schicken, um den politischen Schaden wieder gut zu machen.“ fauchte der König böse.
„Und danach lasse ich einen mächtigen Turm bauen; …so hoch, dass ihn kein Obsthändler, kein Eiermann, und schon gar kein Teppichverkäufer, jemals erklimmen kann. In seiner höchsten Kammer werde ich dich zur Strafe einschließen, bis König Tober seine Truppen schickt, und nach seiner Braut verlangt. Und das kann verdammt lange dauern. Denn Tober ist ziemlich alt, und sein kalkiges Hirn braucht Ewigkeiten, um sich zu entscheiden“, ...lachte der König in kalter Bosheit.
Die Prinzessin kam derweil unter strenge Bewachung. Alle Maurer des Landes wurden zusammen gerufen.
Wenige Monate später schon, stand ein Turm, der bis in die Wolken hinein reichte. Pimpanella brauchte eine volle Woche, bis sie schließlich die oberste Kammer erklommen hatte. Als sich die schwere Pforte hinter der Prinzessin schloss, tat Zapunzel einen schwerwiegenden Schwur:
„So höre denn, mein grausamer Rabenvater“, gellte ihr bitterer Ruf über die Zinnen...
„Niemals wird des welken Tobers dürrer Dorn die Pforte meines saftigen Gartens durchschreiten, ...selbst wenn er hier oben austrocknen sollte“....
...“Und auch mein Schamhaar werde ich nicht mehr rasieren. So lange, bis du mich freilässt, oder ein tapferer Recke den Mut aufbringt, um mich zu befreien. ...Und so er einen starken Türbrecher dabei hat, werde ich ihm zum Dank meine Lustgartenpforte öffnen, auf dass er darin sein Zepter schwinge, bis ans Ende seiner Tage“...
...“Und wenn mein väterlicher Kerkermeister dann endlich am Schlagfuß gestorben ist, darf mein Befreier sogar König werden, …und bekommt das ganze Königreich dazu!“

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