Hypnotisiert betrachtete Laura ihren hübschen kleinen Hintern, als sie sich auf einem der Holztreppchen gegen oben bewegte. So unbefangen wäre auch sie gerne gewesen – vermutlich fühlte sich die Frau in Anwesenheit ihres Mannes sicher – wegkucken konnte ihr ja keiner was. Einer der drei Saunakäfer erhob sich, füllte eine Metallpfanne an einem langen hölzernen Stab mit Kräuterwasser und schüttete es über die weiss glühende Kohle. Sofort war vor lauter Dampf nichts mehr zu sehen.
Als sich der Dampf verzog, waren die drei älteren Herren verschwunden, und Laura konnte gerade noch beobachten, wie das Pärchen auseinander fuhr. Im Schutz des Dampfbades hatten sie vermutlich Zärtlichkeiten ausgetauscht. Der Gedanke erregte Laura mehr, als sie es sich eingestanden hätte Sie war frisch verliebt in Chris, den Dorfschreiner, behielt aber das Geheimnis noch für sich. Ihre bisherigen allzu kurzen Liebschaften missfielen ihrer Mutter. „Wenn Du bloss nicht vom Falschen schwanger wirst“, war ihr Standard-Satz.
Die Zeit verging, Hanna wagte sich, nackt, wie sie war, ins Eisbad, während ihre Tochter stumm daneben stand und kreischte, als ihre Mutter sie anspritzte. Laura staunte, wie unbefangen ihre Mutter sich in diesem doch etwas speziellen Biotop bewegte – etwa zwei Drittel der Besucher waren Männer, denen ihre Mutter sich anscheinend ganz gerne so zeigte, wie Gott sie vor 40 Jahren geschaffen hatte.
Wenig später kletterten zwei frisch geduschte und göttinnengleich duftende, sich aufs Haar gleichende Frauen in den kleinen blauen Subaru, der sie zum Hanterhof führte, wo sie wohnten und wo Kuno, Hannas Bauern- und Göttergatte bestimmt mit einer Erbsensuppe und einem frischen Roggenbrot auf sie wartete. Zu Hannas leiser Enttäuschung lag aber der Hanterhof im Dunkeln – mit Schreck stellt Hanna fest, dass es bereits nach 21:00 Uhr war.
Zehennägel, rot lackiert - Teil 1
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Zehennägel, rot lackiert - Teil 1
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