Der Saunabesuch mit der Tochter hatte wesentlich länger gedauert, als sie das eigentlich geplant hatte. Kuno arbeitete hart, das wusste sie, und bestimmt lag er bereits im Bett, wenn sie Glück hatte, noch wach, wenn sie Pech hatte, auf dem Rücken, schnarchend.
Hanna hatte Pech. Seufzend legte sie ihre Kleider ab und schlüpfte ins mit kleinen blauen Blumen verzierte Flanell-Nachthemd. Das Bauernschlafzimmer war riesig; über dem Bett prangte ein enormes Kreuz mit einem leidenden Jesus. Die Läden aus grün bemaltem Holz waren bereits zugezogen, und neben Kunos Bett rollte sich Karsumpulus, der Bernhardiner und Lieblingshund der ganzen Familie.
Hanna schlüpfte in die gestärkten Leintücher, die noch von der Aussteuer herrührten und stupste ihrem Mann an. Dieser bewegte sich aber nicht von der Stelle – er schlief tief und träumte womöglich von einer CBD-Messe, an der er neue Kunden akquirierte. Hanna überkam unbändige Lust; der Besuch in der Sauna stimulierte sie jedes Mal ungemein. Sie öffnete die Knöpfe ihres Nachthemds, bis es zu beiden Seiten ihres Prachtskörpers an ihr herunterglitt. Sie zog die Beine an, reizte mit der Rechten ihre steifen Mamillen und stimulierte mit der Linken zärtlich ihre Bäuerinnen-Mumu, die schon so viel Liebe hatte erfahren dürfen – sei es, durch sie selbst, sei es durch Kuno, ihren Gatten, sei es durch den Dorfklempner oder durch den einzigen Polizisten in der Gegend, der keine Gelegenheit versäumte, sich mit Hanna ins Liebesspiel zu vertiefen. Warum auch nicht? Das Leben war hart und vor allem auch kurz genug. Bestimmt ahnte Kuno etwas von Hannas geheimen Liebesfreuden – der Dorfklempner, der Polizist und er waren Mitglieder bei der Dorffeuerwehr – aber womöglich machte es ihn sogar an, dass Hanna auch seinen Kollegen zu Willen war. Männerfantasien gehen manchmal eigene Wege. Sehr. Eigene. Wege.
Auch Laura machte sich bereit fürs Bett.
Zehennägel, rot lackiert - Teil 1
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