Zehn Frauen

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Zehn Frauen

Zehn Frauen

Anita Isiris

Diese Fantasien kreisen eindeutig um eine bestimmte Gruppe von Männern: Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr von S. Kichernd hat Steffi neulich unter der Dusche ihren Kolleginnen von einem Traum erzählt. Sie sei, ganz in weiss gekleidet, neben einem brennenden Haus gesessen. Die Typen kamen mit dem Schlauch an und hätten nicht etwa den Brand gelöscht, sondern Steffi so lange bespritzt, bis ihr Kleidchen ganz durchsichtig geworden sei. Hihihihi… Barbara quittierte Steffis Traum mit keinem Wort, wusste aber im selben Moment, was sie da in der Hand hatte: Eine Horde geiler, naiver Hühnchen, mit denen sie am nächsten Schlossfest dem ganzen Dorf mächtig einheizen würde. Heirassa!

Die Feuerwehrmänner waren rasch überzeugt. Mit Herzklopfen sprach Barbara tags darauf in der Dorfschenke vor, wo sie alle vorfand, friedlich am Stammtisch vereint: Rudi, den Metzger, Walter, den Posthalter, Michel, den Bauern vom Unterhof, Theo, den Bauern vom Oberhof, Klaus-Heinz, den Automechaniker und Reto, den Sigrist. Die sechs Männer waren nicht mehr ganz nüchtern und beäugten die schöne Barbara gierig-geil. Sie widerstand den Röntgenblicken und überlegte sich kurze Zeit, ob diese Horde im Ernstfall überhaupt fähig sein würde, einen Brand zu löschen. Dann trug sie ihren Vorschlag vor. Es war Juni, und in einem Monat würde das nächste Schlossfest stattfinden. Ob sie Lust hätten, im Rahmen einer Darbietung „ihre“ zehn Frauen ein wenig zu bespritzen? Der zweideutige Charakter ihrer Frage war ihr im Moment gar nicht bewusst. „Wenn Du willst, können wir Deine Damenriege zuerst besteigen und anschliessend bespritzen“, grölte Rudi, der Metzger. Er war für seinen deftigen Humor bekannt, tat aber keiner Fliege etwas zuleide. Schweine, Rinder und Kühe mal ausgenommen. Man wurde sich handelseinig – vor dem grossen Auftritt würden zwei Proben stattfinden.

Eine Woche später machte Barbara „ihre“ zehn Frauen mit den Plänen vertraut.

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