Die Zicke

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Die Zicke

Die Zicke

Grauhaariger

Und jetzt in der Bar des Hotels dieses dritte Aufeinandertreffen. Als sie kam, bemühte er sich schon um die andere Frau. Ob es ihre Absicht war oder Zufall, dass sie sich so setzte um ihn beobachten zu können? Man wird es wohl nie erfahren.

„Wieder eine einsame Nacht!“ setzte die Zicke noch eines drauf. Diesmal drehte sie ihren Kopf und sah ihn an.

„Vielleicht hätten Sie interesse!?“ fragte er schlagfertig, ohne ernsthaft in Erwägung zu ziehen, sie könnte zustimmen.

Sie musste lauthals lachen. „Das meinen Sie doch nicht im Ernst!?“ entgegnete sie, „ich könnte Ihre Mutter sein!“

„Und wenn schon!“ meinte er, „ich bin, nein ich werde demnächst sechsundzwanzig.“

„Ja, so jung war ich auch mal!“ stellte sie schnippisch fest. Nach ihrem Lachen hatte er gehofft, sie würde ihre kalte, arrogante Art ein wenig ablegen. Aber sofort fiel sie wieder in ihr altes Ausdrucksmuster zurück.

„Darf ich Sie noch auf einen Drink einladen?“ fragte er, nachdem sie ausgetrunken hatte und den Barmann bat, ihre Zeche auf die Zimmerrechnung zu setzen.

„Na gut! Aber erwarten Sie sich nicht zuviel!“ stimmte sie zu.

Obwohl beide beim „Sie“ blieben, nannte man sich bald beim Vornamen. „Susanne“ hatte sie sich zuerst vorgestellt, worauf er mit „Tobias“ antwortete.

Er bemühte sich sehr um einen freundlichen Gesprächston, was zur Folge hatte, dass auch Susanne ihre unnahbare Ausdrucksweise ablegte. Sie konnte sogar sehr liebenswert sein, stellte Tobias irgendwann fest.

In ihm reifte immer mehr der Plan, diese Frau doch zu flachlegen zu wollen. <Sie ist bestimmt rattenscharf im Bett> vermutete er. Er setzte alles auf eine Karte indem er ihr gestand, dass sie einen wunderschönen Körper besaß. Schlimmstenfalls würde sie ihm jetzt ihren Drink ins Gesicht kippen, dachte er.

„Danke!“ kam von ihr mit einem zufriedenen Lächeln. „Hat mir schon lange niemand mehr gesagt!“

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