Ziemlich feucht

8. Teil aus "Schwüle Nächte im Urwaldtempel"

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Ziemlich feucht

Ziemlich feucht

Peter Hu

„Sie glauben gar nicht, welche Kräfte ich entwickeln kann, wenn ich komme, Herr Professor. ...Nehmen sie mich hart. Dann stemme ich beide Füße gegen die mittlere Käfigstange. Kurz bevor ich explodiere, halten sie mir den Mund zu. Dann verdoppeln sich meine Kräfte, ...und vielleicht hört man uns dann nicht...“

Tatsächlich brach der Gitterstab nach der neunten Welle. ...Und tatsächlich gelang es dem Professor, seine Gespielin einigermaßen wirksam zu knebeln. Doch das Krachen des berstenden Holzes war nicht zu überhören.
Gerade aus dem frisch entstandenen Durchgang gekrochen, waren sie auch schon von spitzen Lanzen umringt.
Die Nacht wurde hiernach deutlich unbequemer. Die Gefangenen wurden erneut an den Handgelenken an die bekannten Dreifüße gehängt. Außerdem standen jetzt ständig Wachen bereit.

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...Als der Morgen graute, war Larissa C. Kraft ihrem Ziel schon ganz nahe. Im Gegensatz zu unserem unglücklichen Forscherpaar, hatte sie ihre Verfolger erfolgreich überlistet. Sie stand am Fuße eines mächtigen Urwaldriesen. So mächtig, dass in seinem Schatten nur dürres Buschwerk spross. Die urwüchsige Rinde war so grob und rau, dass Larissa einen guten Halt daran fand, und sich langsam nach oben arbeitete. Nach drei Stunden mühsamen Kletterns, erreichte sie endlich die ersten tragfähigen Äste. Schweißglänzend ließ sie sich darauf nieder.
Das muskelunterlegte Prachtweib gönnte sich einen Energieriegel, nahm einen tiefen Schluck aus seiner Feldflasche und machte eine ziemlich gute Figur dabei.

Als sich der rasende Puls der erschöpften Abenteurerin etwas gelegt hatte, blickte sie nach unten. Weniger erfahrenen Abenteurern wäre nun mächtig schwindlig geworden. Denn sie befand sich schon weit über dem grünen Blätterdach des Urwaldes. Doch blickte sie nach oben, war kein Ende des Stammes abzusehen. An diesem Tage würde sie es ohnehin unmöglich schaffen. Darum handelte sie klug und spannte ihre Hängematte, um neue Kraft für den weiteren Aufstieg zu sammeln. Schnell war sie hinein gekrochen und hüllte sich in die dünne Decke. Der Wind wehte, die Blätter rauschten sanft, ...und während sie noch einschlief, vermeinte sie aus der Ferne ein leises Ticken zu vernehmen…

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