Ziemlich kurz

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Ziemlich kurz

Ziemlich kurz

Andreas

Heute hat sie aber wirklich den Vogel abgeschossen. Wenn frau schon weiß, dass sie schusslig ist, zieht frau sich wenigstens etwas Vernünftiges an, ehe sie die Wohnung verlässt. Mein Fräulein Tochter benimmt sich wirklich unmöglich…!“

Finja saß ganz schweigsam da, starrte gedankenverloren auf ihr Glas Wasser. Ich antwortete für sie:
„Ich glaube, dass es Finja ganz arg war, so aus dem Haus gehen zu müssen. Was ihre Schusseligkeit angeht, stimme ich ihnen allerdings zu. Es gibt aber vielleicht eine gute Methode, die Finja nachhaltig im Gedächtnis bleibt, damit sie das nächste Mal nicht wieder in so einem Kleid auf die Straße tritt.“

Nun sahen mich beide neugierig an, wobei Finjas Augen einen etwas ängstlichen Ausdruck annahmen. Ilka nippte an ihrem Kaffee, ehe sie mehr über diese spezielle Methode wissen wollte.
„Was meinen sie damit? Ich bin ihnen sehr dankbar, wenn sie ein geeignetes Mittel kennen, um Finjas Gedankenlosigkeit zu kurieren. Tun sie sich keinen Zwang an und fühlen sie sich wie zuhause.
Finja schuldet ihnen etwas, nicht wahr? Sie wird alles tun, um ihre Schuld zu begleichen. Oder Finja?“

„Ja Mama! Wenn Günther ein gutes Mittel kennt, das mir hilft, soll er es ruhig ausprobieren…“

Jetzt konnte ich nicht mehr zurück, musste diese Angelegenheit zu einem erfolgreichen Ende bringen. Ich konzentrierte mich, versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben. Ich sprach es einfach aus:
„Finja, ich würde dir gern den Po versohlen! Das wollte ich schon in der S-Bahn tun. Du bist solch ein nettes Mädchen, aber eben auch verdammt leichtsinnig. Ich bin mir sicher, dass dich eine solche Strafe weiterbringt. Danach wirst du nie mehr deinen Schlüssel vergessen. Willst du es riskieren?“

Finja wechselte einen kurzen Blick mit ihrer Mutter. Ilka nickte mit dem Kopf, stimmte mir also zu. Es lag nun an Finja, ob sie sich darauf einlassen wollte. Sie gab die Antwort, indem sie sich über meine Knie legte.

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