Klaus stellte sich vor die zitternde Frau, beobachtete die Reaktion der zwei Männer. Die rappelten sich auf, wussten nicht so recht, was sie tun sollten. Mittlerweile hatte der Rentner die Polizei wohl erreicht, denn er nannte den Namen der Haltestelle und was hier vorgefallen war. Der mit dem Messer rief Klaus ein wütendes „Pass bloß auf Arschloch, wir kriegen dich schon noch!“ entgegen, ehe er mit seinem Kumpanen das Weite suchte. Klaus schüttelte verständnislos den Kopf.
Er verstand solche Menschen einfach nicht, die immer nur andere für ihr eigenes Versagen verantwortlich machten. Die dunkelhaarige Frau mit den großen Augen dankte ihm für sein beherztes Eingreifen. Sie zitterte noch immer leicht, was den erlittenen Schrecken bewies.
„Das war sehr mutig von ihnen! Ohne ihre Hilfe wäre ich aufgeschmissen gewesen. Danke dafür!“
Jetzt erst konnte Klaus sie richtig ansehen. Ihr freundliches Gesicht hatte einen dunkelbraunen Teint, der einer Peruanerin gehören konnte. Es war ihm auch gleich, weil Klaus solche Details nie wichtig waren. Sie brauchte Beistand, das war es, was zählte! Klaus stellte sich vor, sagte ihr, dass seine Handlung selbstverständlich gewesen sein. Die anderen Fahrgäste schwiegen, wussten sehr wohl, dass sie sich allesamt nicht mit Ruhm bekleckert hatten. Dann fuhr ein Polizeiauto vor, aus dem eine junge Polizeibeamtin und ihr älteres, männliches Pendant stiegen. Sie nahmen die Zeugenaussagen auf, bei denen Klaus‘ Rettungstat die Hauptrolle spielte. Der Polizist lobte ihn, während seine Kollegin die attackierte Frau versorgte. Nachdem sie alles zu Protokoll gegeben hatten, wandte sich die Frau wieder Klaus zu. „Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Areli. Würden sie mit mir einen Kaffee trinken? Ich möchte sie gerne einladen, um mich bei ihnen zu bedanken!“
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