„Manchmal mache ich auch eine Ausnahme!“, gab sie zu und ich sah sie interessiert an.
„Wann ist das der Fall?“, fragte ich nach.
„Wenn ich gut unterhalten werde, ein netter Gast hier ist, der mir gefällt!“, war sie der Meinung und ich glaubte, zu verstehen, was sie damit meinte.
„Kann ich mir vorstellen. Jetzt noch wegzugehen wird nicht mehr viel bringen. Die meisten Läden haben bereits zu oder machen es bald, in denen die noch offen sind, haben die Leute, die dort sind zu viel getankt. Ich kenn das, man fühlt sich dann nicht besonders wohl, als nüchterner Mensch unter ihnen!“
„So ist es, daher bin ich lieber hier und unterhalte mich mit sympathischen Menschen wie dir!“, war sie sich sicher.
„Danke, freut mich, dass es dir mit mir Spaß macht. Wenn ich dich langweil, sag es einfach und ich gehe!“, bot ich Anke an, die ihren Kopf schüttelte.
„Nein, alles in Ordnung, solange meine Gäste vernünftig sind!“
„Kann ich mir vorstellen, dass es oft Probleme geben kann. Der Alkohol ist nicht unbedingt der beste Freund aller Menschen. Ich hasse es, wenn sie deswegen aggressiv oder übermütig werden!“
„Du bist mehr der Ruhige, stimmts?“
„Meistens, ich mag keinen Stress, bin gerne alleine, nur eben nicht immer!“, gab ich zu, sie nickte.
„Das merkt man. Aber jeder, wie er es will, solange er damit zufrieden ist!“
Ich bestätigte es ihr mit einem Nicken, hob mein Glas und prostete ihr zu.
„Auf die, die mit sich zufrieden sind!“
„Und, machst gleich zu?“, wollte ich wissen.
„Bringt wohl nicht mehr viel. Ich glaube nicht, dass sie mir gleich die Bude einrennen. Ich hoffe, du bist nicht böse darüber?“, fragte sie.
„Nein, alles gut. Kann ich verstehen. Ich schaffe es sicher nicht derart viel zu saufen, dass es sich für dich lohnt!“, sagte ich und sie lachte.
„Nein, finanziell müsste da mehr kommen, da hast du recht. Ich wäre auch viel zu teuer dafür!“
„Wie meinst du das?“, wollte ich wissen.
„Na, mein Stundenlohn plus X muss doch dabei mindestens rauskommen, damit mein Chef zufrieden ist oder?“
„Klar, wäre wünschenswert!“, gab ich zu, sonst war es ökonomischer Selbstmord.
Zugfahrt
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