„Wenn es unbedingt sein muss, und Du Dich dann besser fühlst!? Okay, dann spielen wir eben strenge Mama und böse Tochter, und ich lasse mich von Dir auf diese kindische Weise bestrafen. Ich finde das zwar total bescheuert und albern, aber wenn es Dich glücklich macht….“
Der selbstgefällige Ausdruck in Emmas hübschem Gesicht, dazu der schnippische Tonfall bestärkten Helene in ihrem Vorhaben. Sie würde ihrer Tochter endlich einmal gründlich die Leviten lesen, und ihre Vorfreude darauf stieg ins Unermessliche.
„Dieses Mal wird es für das eingebildete Mädel nicht so glimpflich ausgehen! Emma muss endlich lernen meine Autorität zu akzeptieren, und dazu bedarf es wohl einer schmerzhaften Lektion. Mama Inez, Gott hab sie selig, hätte nicht so lange gezögert!“
Diesem Vorsatz wollte die adrette Mittvierzigerin unbedingt Taten folgen lassen. Die vielleicht einmalige Chance, Emma den rechten Weg zu weisen, durfte sie nicht ungenutzt lassen. Helene war nun fest entschlossen. Da Emma glaubte, es handle sich um eine Art Rollenspiel, und auf die Gutmütigkeit ihrer Mutter setzte, war es umso wichtiger schnell zur Sache zu kommen. Helene fixierte ihre große Tochter mit festem Blick. Wie reizend die junge Frau in dem luftigen Sommerkleid anzusehen war! Relativ unbekümmert wirkte ihr Auftreten, sie schien felsenfest überzeugt mit heiler Haut davon zu kommen. Nur eines passte nicht zu dieser Zuversicht: Das penetrante Kitzeln, das sie hinterrücks so arg plagte. So sehr sie es auch ignorierte, es wurde immer intensiver. Emma konnte nicht anders, als sich verstohlen am Hintern zu kratzen.
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