Nachdem Franziska, Sandra und Daniel sich ins Haus zurückgezogen hatten, Claudia dachte sich ihr Teil, wozu wohl, eilte sie zu Utas Appartement. Sie freute sich auf einen Schwatz mit ihrer Tante.
Hinter der Tür vernahm sie ein Gemurmel, aus dem sie »Herein!« heraushörte, als sie klopfte, und stürmte hinein. Wie angewurzelt blieb sie stehen bei dem Bild, das sich ihr bot. Alex lümmelte langgestreckt im Sessel, und auf seinem Schoß, genauer halb auf seinem Unterbauch, halb auf seinen Oberschenkeln, saß Uta mit dem Rücken zu ihm. Claudia bekam gerade noch mit, wie diese schnell die Hand zwischen ihren Beinen wegnahm, wo sie offenbar mit einem sie besonders anziehenden Teil des Bildhauers gespielt hatte.
Da die Nichte sie beide sowieso bei ihrem Tun erwischt hatte, blieb das Paar in seiner intimen Position. Uta richtete sich nur ein wenig auf und lehnte sich gegen Alex’ Oberkörper, woraufhin der ihre linke Brust in seine Handfläche schmiegte.
»Komm nur rein und mach die Tür zu!«, sagte Uta durchaus erfreut, »schön, dass du mich mal wieder besuchen kommst.«
»Ich komme später wieder, wollte euch doch gar nicht stören. Ich dachte, ich habe ›herein‹ gehört …«
»Wo du schon mal da bist …, wir könnten auch alle drei zusammen Spaß haben …, nicht wahr, Alex?«
Claudia war sich ob des überraschenden Angebots noch unschlüssig, da klopfte es. Ohne abzuwarten, öffnete sich die Tür und herein trat Frank.
»Oh, da scheine ich unpassend zu kommen.« Dem Schriftsteller und gelegentlichen Liebhaber Utas ging es genauso wie Claudia. Und er sah, dass er heute sowieso zu spät gekommen wäre, weil der andere Favorit Utas schon da und weiter war. Seltsamerweise belastete die gelegentliche Konkurrenzsituation die Freundschaft der beiden Männer nicht. Er winkte dem Paar auf dem Sessel zu, umarmte dafür Claudia herzlich und gab ihr Wangenküsschen. »Eigentlich wollte ich Uta meine neueste erotische Kurzgeschichte zeigen.
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