Isabella dürfte sich also in der aufgelassenen Halle unter mir aufhalten um zu arbeiten. Ich nahm mir vor, wenn ich abends nach Hause komme und bevor ich in meine Wohnung hinaufgehen werde, einen Blick hinein zu werfen.
Am späteren Nachmittag, als ich nach Hause kam, stellte ich dann meinen Wagen neben dem alten Gemäuer ab und warf einen Blick auf den freien Platz des Firmengeländes. Es war nichts zu sehen, außer ein paar alten Kisten und noch verbliebene Scherben auf einer kleinen Halde, die offensichtlich aus Glasscherben aus früherer Fertigung stammten. Neben der Eingangstüre zur Halle lehnten drei Holzlatten und ein Stück alte Teerpappe wankte im Luftzug hin und her.
Ich näherte mich der Eisentüre, berührte zaghaft die Türschnalle und drückte sie hinunter, sie fühlte sich rau und kalt an. Ich musste mich etwas anstrengen, um die Türe auf zu bekommen. Dann trat ich ein.
Es roch nach Staub und Kohle. Die Öfen, in denen sicherlich früher die Glasprodukte glasiert, die verschiedenen Arbeitsvorgänge ausgeführt wurden, waren öd und leer. Von Isabella war nichts zu sehen. Und doch spürte ich, je tiefer ich vordrang, dass eine gewisse Wärme aus einer der Ecken herüber strahlte.
Tatsächlich gab es eine Ecke, die irgendwie ordentlicher aussah, der Boden war gefegt und ein lang gestreckter Tisch war mit verschiedenen Werkzeugen bedeckt, die blanker und sauberer aussahen, wie die anderen im Rest der Halle.
In einem der Öfen war ein offenes Feuer, darin stand ein topfähnlicher Behälter mit einem Ausfüllschnabel mit einer flüssigen, glühenden Glasmasse halb gefüllt. Am Boden lag eine große, eiserne Zange, die offenbar zum herausnehmen des glühenden Behälters bestimmt war. Ich zuckte zurück. Die Hitze die mir entgegenschlug, war enorm.
Es standen einige bizarr aussehende Metallskulpturen herum, die wie überdimensionale Spinnen, oder wie dürre ausgemergelte Körper, oder sich um einen Mittelpunkt windende Schlangen mit Köpfen, aussahen.
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