Es erfrischte mich im ersten Moment, doch vernebelte es andererseits auch meinen Geist und ich hatte den Eindruck, als würden sich die Konturen rund um mich auflösen und überall im Raum riesige Blumen aus dem Boden wachsen. Kurz streifte mich der Gedanke, dass es sich um eine Art Rauschgift handeln könnte. Ich wischte diesen Gedanken jedoch weg und wollte ihn nicht weiterverfolgen, er verschwand im Nebel meiner Empfindungen.
Zwischen den einzelnen Liegen und großen Polstern liefen Zwerge, also besser gesagt, Kleinwüchsige, herum. Sie hatten bunte, gestreifte Pluderhosen an, waren am Oberkörper und an den Füßen nackt und schwangen fünfschwänzige Peitschen, wie man sie aus Piratenfilmen kennt, die sie rundum willkürlich anwandten. Sie peitschten mit Vorliebe auf jene ein, die gerade in Ekstase waren, einen Orgasmus hatten oder ejakulierten. Dies steigerte offenbar deren Lust und ließ sie vor Wonne aufjaulen. Ich konnte wie durch Schleier Frauen sehen, die sich drei Männern gleichzeitig hingaben, anschließend sich zu Dritt über einen dieser Männer hermachten und ihn bis zu Erschöpfung auslaugten. Der Raum begann sich um mich herum zu drehen, drogengeschwängerter Rauch von herumstehenden Metallschalen drang in mein Unterbewusstsein und ließ mich zusätzlich schweben. Trotz der Tatsache, dass ich bereits einige Höhepunkte hatte, erwachte meine Lust nach jedem Mal aufs Neue! Es war wie in 1001-Nacht. Ich blickte, am Rücken liegend nach oben und bemerkte, dass wir uns in einem Zelt befanden, beleuchtet durch metallene Öllampen, deren
Schirme durchbrochen waren und sich drehten. Das ergab Licht und Schatten, die über die Zeltwände krochen. An einer Seite war das Zelt offen und man konnte eine Wüste sehen, Palmen und einen dunklen Himmel, der mit Sternen übersät war. Wir befanden uns offenbar in einer Oase, im Nirgendwo.
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