Zwillinge

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Peter Hu

Melanos unterbrach das Diktat, damit sich seine Schreiberin ein wenig ausruhen konnte. Natürlich war es dem alten Mann nicht entgangen, dass seine Erzählungen nicht ganz ohne Wirkung auf die verschmitzte Dienerin geblieben sind.

...„Würde es dir gefallen, wenn ich mich auch einmal so anmalen würde?“ ...grinste Nira ihren Herren frech an, um ihn vom weiteren Diktat abzuhalten. Denn ihre Finger wurden vom Schreiben langsam schwer.
„Wo bekomme ich dieses Henna?“ ...Sie blickte herausfordernd

„Das ist eine wunderbare Idee“, ...lächelte der alte Melanos.
Natürlich verstand er ihren Wink. Schließlich lag die Sonne schon wieder dicht über dem Meer.
„Hier hast du ein paar Kupferlinge“, ...empfahl er sich mit ein paar gutmütigen Patscherln auf ihre süßen Hinterbacken.
„Lauf runter in die Stadt zum alten Rofos. Du findest sein Haus gleich rechts neben dem Marktplatz in der Seitengasse. Bei ihm gehen die Fernhändler ein und aus. Dort dürftest du fündig werden.“
„Grüße den alten Halunken von mir. Und sag ihm bei der Gelegenheit, er soll dich nicht allzu sehr über‘s Ohr hauen, sonst muss ich selbst zu ihm herunter kommen.“
„Aber zieh dir etwas längeres an. Sonst will der alte Lüstling dich gleich selbst anmalen“, ...lachte Melanos.

„Kann es denn einen größeren Wüstling geben, als meinen eigenen Herren?“ ...gab das Mädchen schelmisch grinsend zurück.
In gespielter Scham zog sie ihr viel zu kurzes Hemdchen über die strammen Arschbacken. Sie wusste genau, wo der Blick des alten Lüstlings die ganze Zeit gelegen hatte. Aber sie liebte ihren greisen Gönner. Ohne ihn würde sie jetzt gewiss in irgend einem schäbigen Bordell schuften. Und mit anderer Herrschaft konnte sie ganz gewiss nicht so frei scherzen. Sie gönnte dem alten Sack diese harmlosen Freuden von ganzem Herzen...

...Verträumt streckte sich Melanos derweil auf der Kline aus und schloss die Augen. Tatsächlich regte sich seine alte Wurzel ein klein wenig.

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