Als Bridget das Headquarter von Alpine Infrastructure verließ, konnte sie ihr Glück kaum fassen. Sie hatte sich auf einen zweitägigen Verhandlungsmarathon mit höchst ungewissem Ausgang eingestellt – und nun hatte sie den lukrativsten Großauftrag ihrer bisherigen Managerinnen-Karriere in ihrer Louis-Vuitton-Tasche. Jetzt stand Bridget wieder vor dem ultramodernen Gebäude am Stadtrand, nur eine Stunde, nachdem sie den Firmensitz betreten hatte. Es war erst 9:30 Uhr, und sie fühlte sich fantastisch.
Bridget atmete tief durch und überlegte. Sie hatte ein Hotel gebucht, den Rückflug für den Abend des nächsten Tages. Das Mietauto – ein silberner Mercedes Benz Roadster – war auch schon bezahlt. Diesen Roadster entriegelte Bridget nun mit der Fernbedienung. Sie setzte sich in den mit hellem Leder und dunklem Holz ausgestatteten Wagen, strich sich ihren Bleistiftrock glatt und griff zu ihrem Smartphone. Plan A – und das war die vernünftige Variante – bestand darin, den Aufenthalt hier im Gebirge abzukürzen, sofort aus dem Hotel auszuchecken und einen Rückflug noch am heutigen Tag anzustreben. Im Büro gab es einen Haufen unerledigter Aufgaben und sie könnte die heute gewonnene Zeit diesen Aufgaben widmen. Bridget atmete nochmals durch, denn in ihrem hübschen Kopf hatte sich ein Plan B herauskristallisiert: Sie könnte an diesem herrlich sonnigen Tag das schnittige Cabrio genießen, den Wagen nur so zum Spaß über kurvige Bergstraßen jagen, am Abend an der beeindruckenden Hotelbar einen exotischen Cocktail schlürfen, dann den Wellnessbereich nutzen und erst – wie ursprünglich geplant - am morgigen Tag abreisen.
Der Blick auf das Smartphone informierte sie über die Freizeitaktivitäten, denen man in dieser herrlichen Berglandschaft nachgehen konnte. Bridget seufzte, denn vieles kam für sie nicht in Frage: Sie war mit Business-Gepäck angereist und hatte nichts für einen Kurzurlaub in den Bergen dabei.
Zwischen den Fronten
24 8-13 Minuten 1 Kommentar
Zwischen den Fronten
Zugriffe gesamt: 5131
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.
Fast wie im richtigen Leben
schreibt OERiess