“, fährt sie den armen Leon an, „Wenn wir hier schon verkuppelt werden sollen, dann entweder Frau Angerer, wenn es förmlich bleiben soll, oder Freya, wenn es locker werden soll, oder Tante Angerer, wenn es lustig sein soll.“
Ich habe ein schlechtes Gewissen. Die Idee war wohl doch nicht so prickelnd und nun kriegt der arme Kerl die volle Breitseite. Aber wer kann auch ahnen, dass der Dussel hier auf einer Bank auf uns wartet und dann auch noch Blümchen in der Hand hält. So war das alles nicht gedacht. Er sollte doch, wie zufällig, auf uns zukommen, natürlich ohne Blumen. … Männer …!
Trotz des dicken Schnitzers bin ich ja froh, dass er Wort gehalten hat. Und wenn ich in Mama’s Gesicht sehe, kann es so schlimm nicht gewesen sein. Ihre Augen funkeln, sie lächelt glücklich und dass sie alle zwei Minuten an den Blüten riecht, verrät sie vollends.
„Vielleicht wäre eine Mischform angebracht? Die Kombination aus Vornamen und ‚Sie‘?“, schlägt Leon vor.
Nicht dumm, die Idee. Jetzt bin ich gespannt, wie Mama darauf reagiert. Schon aus beruflichen Gründen hat sie diesbezüglich einen Stock im Arsch und ist gar nicht locker. Wieder und wieder schnüffelt sie an den Blümchen, sieht verlegen auf den Boden. So ist sie immer, wenn sie nicht weiß, was sie sagen soll. Wenn sie jetzt noch anfängt, mit den Zehen kleine Kreise in den Sand zu zeichnen, ist alles verloren, dann kann sie nicht mehr klar denken. Scheiße, der erste Bogen ist gemalt.
„Nun sag schon ‚du‘ zu ihm. Mache ich doch auch. Leon ist ok … nu los, mach dich mal locker!“, stupse ich sie an.
„Eigentlich hat sie recht. Ich könnte Sie wirklich duzen, jetzt, wo Sie nicht mehr mein Patient sind. Aber noch nicht heute. Es ist mir zu früh. Die Mischform ist ganz gut für den Übergang. Wäre es für Sie wirklich in Ordnung, Leon?“
„Auf jeden Fall, Freya. Es wird etwas ungewohnt sein, aber das wird schon. Wollen wir nun weiter?
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