Meine Hand auf ihrer Hüfte auf dem Weg ins Restaurant … ihre Hand, die sie auf meine legt … ein klarer Ausdruck ihres Einverständnisses. Mehr noch, ihr ausdrücklicher Wunsch, meine Hand unbedingt dort zu lassen.
Einen Augenblick hat sie ihren Kopf sogar auf meine Schulter gelegt. Noch deutlicher konnte sie mir nicht zeigen, wie ihre Gefühle für mich sind.
Mein persönlicher Höhepunkt des Tages war der Bruderschaftskuss. Ich war dazu aufgestanden und stand dicht vor ihr, nachdem ich sie sanft aus ihrem Stuhl hochgezogen hatte. Voller Erwartung und Neugier auf das Kommende, sieht sie mich an, zögert kurz und dann küssen wir uns auf den Mund, ein ganz vorsichtiges erstes Mal.
Kaum trennen wir uns, um Luft zu holen, weil wir in diesem einzigartigen Moment das Atmen vergessen haben, legt sie ihre Hand auf meine Wange und küsst mich gleich ein zweites Mal. Länger als eben noch. Mit einer Verbrüderung, nachdem man sich das ‚Du‘ angeboten hat, hat das rein gar nichts mehr zu tun. Dieser Kuss ist voller Liebe und Zärtlichkeit, berauschend und verzaubernd gleichermaßen. So also fühlt es sich an, wenn der Pfeil Amors das Herz durchbohrt? Ist es dieses Gefühl, was man mit einem einzigen Wort beschreiben kann? Liebe? Bisher hatte ich es ein einziges Mal in meinem Leben gespürt, als ich Tina kennenlernte. Und genau jetzt wieder, so wunderschön kribbelig, aufregend und magisch. Bis das Essen kommt, schließen unsere Augen einen Pakt, der unsere Hände verschweißen lässt. Selbst, als sich unsere Verbindung trennen muss, bleibt dieser Pakt der Augen. Unsere Blicke ersetzen den Verlust, den die Leere in unseren Händen entstehen lässt.
Ihr Blick wird traurig, als der Kellner den Teller mit den Nudeln, Lachsstückchen und Spinat vor mir abstellt. Die Garnierung rundet das Bild ab. Beinahe lieblos angerichtet hingegen, ihre Pizza. Obwohl ich mir sicher bin, dass der Koch sich allergrößte Mühe gegeben hat.
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