Zwischen Tod und Auferstehung - Teil II

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Zwischen Tod und Auferstehung - Teil II

Zwischen Tod und Auferstehung - Teil II

Gero Hard

Aber warum versucht er nie unter meinen Rock zu gucken? Da ist er wirklich ganz Gentleman.

Er hat mich soweit. Länger warten ist unmöglich! Ich beuge mich zu ihm herunter, lege meinen Zeigefinger unter sein Kinn und hebe seinen Kopf an. Dann lasse ich mich vor ihm auf die Knie fallen und nehme seine Hände.

Kurz sehe ich auch unsere verflochtenen Finger, die auf meinen Oberschenkeln liegen.

„Leon, ich muss dir was sagen, was längst überfällig ist.“, da erst sehe ich ihm fest in die Augen, „Leon, ich habe mich unsterblich in dich verliebt. Du raubst mir den Atem, ich kann nachts nicht mehr schlafen, ich sehne mich nach dir, wenn du fünf Minuten weg bist.“

Leon sieht mich an, als hätte ihn ein U-Boot gerammt. Sein Kopf senkt sich. Er sagt nichts. Wortlos spielt er mit meinen Fingern. Dreht an dem Ring, der auf dem Mittefinger meiner linken Hand steckt. Dann steht er auf und zieht mich mit nach oben. „Ich kann nicht.“, murmelt er und drückt mich auf den Hocker zurück und schiebt mir den nächsten Schuh auf den Fuß.

Ich fühle mich mies. Habe ich ihn mit meinem Geständnis vor den Kopf gestoßen und ihn vielleicht sogar vertrieben?

Er lässt sich nichts anmerken. Seine Gestik und Mimik ist unverändert freundlich. Seine Hände sind nach wie vor zärtlich auf meiner Haut. Nur sein Lächeln ist verschwunden und wurde von einem nachdenklichen Blick ersetzt.

Eigentlich möchte ich jetzt gern raus aus dem Laden. Raus aus dieser peinlichen Situation. Aber er lässt es nicht zu.

Hand in Hand gehen wir zur Kasse, wo er die Schuhe bezahlt. Wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht mal darauf geachtet,

welche er ausgesucht hat, weil es zur Nebensache geworden ist. Und als er mich aus dem Schuhgeschäft schiebt, hat er wieder seine Hand um meine Hüfte gelegt.

Bis zur Eisdiele ist es nicht so weit. Genau richtig für einen kleinen Spaziergang. Leon sieht vor sich auf die Erde.

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