Zwischen Tod und Auferstehung - Teil II

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Zwischen Tod und Auferstehung - Teil II

Zwischen Tod und Auferstehung - Teil II

Gero Hard

Langsam beruhigt sie sich wieder. Morgen werde ich mir die Telefonnummer von Leon raussuchen … sicher ist sicher. Arm in Arm schlafen wir gemeinsam ein.

Leon: In der letzten Woche gab es viel Arbeit und so manche Überstunde. Ich war nicht böse drum, weil es mich von den Alltagspflichten ablenkte, die sich in meiner Wohnung türmten. Das fing beim Abwasch an, ging über staubwischen bis hin zur Wasch- und Bügelwäsche. Ich nahm mir jeden Tag auf’s neue vor, endlich damit anzufangen.

Ganz nach dem Motto: Was du heute kannst besorgen, verschiebe ruhig auf morgen.

Abends fiel ich todmüde ins Bett und schlief auch schnell ein. Keine Bilder von Tina oder Freya vor Augen, keine

schlimmen Träume, die mich nachts wach hielten. Und so hatte ich auch das Gespräch mit Nadine vergessen, dass mich

noch den ganzen letzten Samstag beschäftigte.

Nun ist wieder Samstag und wieder treibt es mich durch die Supermärkte. Mein Vorrat an Fertigfutter geht dem Ende entgegen. Gut, dass es Suppen und andere Fertiggerichte in Dosen gibt, denn damit halte ich mich am Leben.

Kochen war in der Vergangenheit nie meins geworden. Klar, mal die Kartoffeln schälen oder das Gemüse schnibbeln, aber das war’s dann auch schon mit meinen Kochkünsten. Einkaufen zu gehen, war wieder wie eine Strafe für mich, eine Misshandlung meiner Selbstsicherheit. Mir fehlen einfach die Ellenbogen, um, wie andere es sehr wirksam tun, sich einfach vorzudrängeln oder Leute, leider meistens ältere, an den Regalen einfach zur Seite schubsen. Mir reichte das für heute an Kontakt zur Außenwelt und Unterhaltung mit den Kassiererinnen, die trotz allem Stress versuchten freundlich zu bleiben. Naja, wie man in den Wald rein ruft …

Erschöpft lasse ich mich auf meiner Dachterrasse auf eine der Liege fallen. Ich bin müde, die vielen Arbeitsstunden und nicht zuletzt der Einkaufsstress stecken mir in den Knochen.

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