Ahnte ich es doch. Typisch Mama! Geht gar nicht.
Mit einem Ruck ziehe ich ihm die Decke weg. Es ist mir egal, dass er in Boxershorts vor mir liegt. Dafür habe ich kein Auge.
„Mitkommen!“, ziehe ich ihn von der Couch und greife mir Decke und Kissen.
„Was … nein, das geht doch nicht! Nadine … mach keine Dummheiten!“
„Ich? Dummheiten? Die macht ihr ja wohl gerade. Los, da reinlegen, zackig!“
Der kommt mir da nicht raus, bevor Mama aus dem Bad kommt. So lange werde ich hier im Türrahmen warten.
Mutsch kommt aus dem Bad, stutzt, sieht erst mich an, dann Leon und lächelt dann verschmitzt. Alles geregelt, läuft doch perfekt. Geil, dann kann ich ja beruhigt ins Bett gehen.
Leon: Ich hatte mich damit abgefunden und war in mancher Hinsicht froh, dass man mir die Entscheidung abgenommen hatte, wo ich heute Nacht schlafen würde. Ich war auch nicht gerade unglücklich mit Freya’s Ansage, dass das wohl zweifelsfrei ihre Wohnung sein musste. Wobei ich aber Zweifel hatte, ob die Nacht nicht zu einer Riesen-Pleite ausarten könnte. Sicher war es besser, diese erste Nacht auf dem Sofa zu verbringen. Gut, dass sie das nicht weiter thematisiert hatte. Keine Frage danach, wo oder wie ich schlafen wollte. So war ich froh, als sie meinte, mir das
Bettzeug ins Wohnzimmer zu holen. Soweit so gut, damit sollten mir peinliche Momente erspart bleiben.
Bis Nadine ins Wohnzimmer geschlichen kommt und mich völlig perplex ansieht. Ihr Gesichtsdruck und ihre Körperhaltung lassen keinen Zweifel zu, dass ihr nicht gefällt, was sie sieht. Ihrer Entrüstung Ausdruck verleihend, zerrt sie mich in das Schlafzimmer ihrer Mutter. Mit einem kleinen, aber bestimmten Schups von ihr, liege ich schnell auf der Matratze und habe die Decke über mir.
Die Fragezeichen über Freya’s Kopf sind nicht zu übersehen, als sie aus dem Bad ins Schlafzimmer kommt und uns komisch ansieht: „Deine Tochter!
Die Liebe fragt nicht, sie ist einfach da!
schreibt ulriketyress@gmail.com
Sehr schön und total glaubhaft
schreibt HansG