Ich danke dir für dein Verständnis. Im Grunde möchte ich sie auch nicht nehmen.“
„Dann lassen wir es, ok? Schatz, ich liebe dich wie du bist, auch ohne harten Bringer in der Hose. Ich glaube, dich
hemmt die Angst vor dem Gerede deiner Eltern und Schwiegereltern, aber das Gefühl deine Tina zu betrügen, am meisten. Und wenn du es schaffst, dich davon zu lösen, dann klappt auch alles andere bald wieder. Wir müssen deinen Eltern und Schwiegereltern nicht erzählen, dass wir zusammen sind. Zumindest jetzt noch nicht. Nimm dir da den Druck raus, du entscheidest den Zeitpunkt, wann das passieren soll, mir ist das nicht so wichtig. Und was das Fremdgehen betrifft, kann ich nichts anderes tun, als für dich da zu sein. Ich weiß, dass ich für eine lange Zeit die Nummer zwei hinter Tina in deinem Herzen bin. Aber damit kann ich leben.“
„Ich hatte letztens einen Traum. Davon hab ich dir nichts erzählt. Nach dem Aufwachen hatte ich ihren Geruch in der Nase und glaubte, ihren Duft auf dem Kopfkissen zu riechen. Als Krönung stand dann eine benutzte Tasse auf dem Küchentisch. Ihre Tasse, die sie immer benutzt hatte. Alles war so real und doch war es unmöglich. Für mich war es ein Zeichen dafür, dass sie noch da ist, verstehst du?“
„Ja, Schatz, das verstehe ich. Unser Gehirn spielt manchmal dumme Streiche mit uns. Du bist bestimmt geschlafwandelt oder?“
„Muss ja, es gibt keine andere Erklärung.“
„Vielleicht wollte sie dir damit etwas sagen?“
„Hab ich auch drüber nachgedacht, aber keine Erklärung gefunden. Wenn sie mit dem Lippenstift, den ich im Waschbecken gefunden habe, etwas an den Spiegel geschrieben, oder mir etwas ins Ohr geflüstert hätte. Dann …“
„Eine logische Erklärung hab ich auch nicht, mein Schatz. Aber vielleicht wollte sie dir damit sagen, dass ihre Tasse wieder benutzt und in ihrem Bett wieder geschlafen werden soll.
Die Liebe fragt nicht, sie ist einfach da!
schreibt ulriketyress@gmail.com
Sehr schön und total glaubhaft
schreibt HansG