Sie gab ihm das Buch in die Hand und berührte sie unabsichtlich, ein Stromstoss ging durch sie hindurch, er war offensichtlich elektrisch geladen.
Sie war zornig, auf sich, weil sie so hilflos war, und auch auf Pjotr, weil er für sie so begehrenswert geworden war.
Sie setzte sich wieder und winkte ihn hinaus.
Unter der Klientel und auch unter vorgehaltener Hand ging ein Raunen. Das Fest bei Madame Alexandrowa beschäftigte sie alle.
Auch Natalia hatte davon von Katja gehört und war fest entschlossen, daran teilzunehmen. Sie überlegte, wie sie das, trotz der Anwesenheit von Fürst Federow, anstellen sollte.
Doch der Fürst kam ihr zuvor.
„Meine Liebe, hast Du Lust, Dich am Freitag wieder in Lydia zum verwandeln und mit mir ein orgastisches Fest bei Madame Alexandrowa zu besuchen. Doch da ich Dich ja sicherlich wieder bezahlen werde, gehörst Du alleine mir und nur ich darf Dich berühren!“
Sie senkte wie immer ihre Augenlieder und streckte die Hand aus. Ein Kuvert glitt hinein. Sie wusste, nur wenn Michail zahlen musste, dann kamen sie beide in den Genuss der totalen Hingabe.
Mit Katja gemeinsam suchten sie wieder die Tunika aus dem Vorjahr heraus; als sie so ein Fest das erste Mal besuchte und daran anschließend zu Lydia, der Edelhure wurde, da war das Motto ähnlich.
Die Erwartungen waren groß, es wird ein rauschendes Fest werden, nur der Pförtner verstand die Welt nicht mehr, als er Fürst und Fürstin gemeinsam dort hinbrachte. Seine Moralvorstellungen kamen durcheinander.
Der Fürst und die Fürstin betraten die Villa gemeinsam. Das Fest war bereits in vollem Umfang im Gange. Das Licht war gedämpft, ringsum lagen und saßen Menschen, ineinander verflochten, über und untereinander. Die Luft war geschwängert mit Lust, Erregung und Hemmungslosigkeit. Man hörte Seufzen, unbeherrschtes Stöhnen oder leises Lachen, lustvolles Keuchen, alles durcheinander.
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