Zwischen Traum und Wirklichkeit

3 4-8 Minuten 0 Kommentare
Zwischen Traum und Wirklichkeit

Zwischen Traum und Wirklichkeit

Joana Angelides

Madame Alexandrowa war zufrieden. Ihr Etablissement warf saftige Gewinne ab, die Mädchen waren ebenfalls zufrieden und es gab keine Probleme, wie sie doch oft in solchen Häusern auftauchen.
Auch der Schmied hatte erkannt, dass Pjotr keine Konkurrenz für ihn war. Pjotr wurde ja nur als Sexobjekt eingesetzt, fand immer mehr Anklang und hatte bereits seine Stammkunden. Er zähmte seine Wildheit, hatte aber auch seine Klientel das seine Lust an Schmerz und Demütigung sehr schätzten. Er wurde
oft auch an seine Grenzen getrieben und es war nicht nur einmal, dass man sein Gebrüll im ganzen Haus hören konnte.
Der Schmied behielt seine bisherigen Tätigkeiten bei, er betreute die Stallung und die Pferde, war für alle Reparaturen und Tätigkeiten im Haus zuständig.
In sein Tätigkeitsbereich fiel nach wie vor, die weiblichen Neuaufnahmen mit dem Brandmal des Hauses zu versehen, dem Einbrennen der Lilie.
Sie stand am Fenster und beobachtete Pjotr, wie er seine täglichen Übungen hinter der Villa absolvierte. Er hatte sich vom Schmied einige Geräte aufbauen lassen, wie Stangen und Gewichte. Seine schweißnassen Muskeln glänzten im Sonnenlicht, seine Oberschenkel spannten sich an und vibrierten, wenn er die Gewichte hob.
Alexandrowa spürte wieder, wie sich in ihrem Unterbauch eine gewisse Unruhe ausbreitete, wie es dort warm wurde, es zu ziehen begann und wie sie zwischen ihren Schenkeln feucht wurde. Sie fand es höchst unpassend von solchen Gefühlen beherrscht zu werden, war ihnen jedoch hilflos ausgeliefert.
Sie öffnete das Fenster.
„Pjotr, kannst Du vielleicht später heraufkommen, ich habe was zu besprechen!“
Pjotr, winkte zustimmend und machte weiter seine Übungen. Sie konnte einfach nicht mehr zusehen und wandte sich ab.

Sie nahm wieder am Schreibtisch Platz und überdachte den Terminplan für die restliche Woche.
Am Freitag gab es wieder eines der rauschenden Feste, diesmal mit dem Motto „Eros und Psyche“
Die Teilnehmer konnten sich in römische oder griechische Gewänder hüllen, sie konnten sich anonym geben, alleine oder mit Partner kommen. Oder auch Partner finden. Es gingen Einladungen an befreundete Bordelle raus, sie werden ebenfalls Mädchen senden, die allerdings mit Broschen in Form von Rosen gekennzeichnet sein werden. Es werden wieder Liegen und Sofas bereitstehen, Polster verteilt im Raum aufliegen, in den Nischen heimliche Separees entstehen, Vorhänge als Sichtschutz geschlossen werden, sowie öffentlich Unzucht auf der Bühne beobachtet werden können. Pjotr wird als Stier auftreten und ein scheinbar unschuldiges Mädchen verführen. Sozusagen die Darstellung von Europa, wie sie von Zeus genommen wird.
Sie lächelte. Ihre Klientel liebte das sehr und diese Feste waren immer stark besucht. Alle wussten, alles nur Theater und niemand wird zu Schaden kommen.

Sie lehnte sich zurück und blickte an die Decke. Sie wird sich diesmal ebenfalls unter das Publikum mischen. Sie will einmal hautnah und vor Ort miterleben, wie das Fest, bzw. diese Orgie abläuft.

Da klopfte Pjotr an der Türe, sie bat ihn herein.
Er stand vor ihr, die Beine ein wenig breit auseinander, der Oberkörper mit einem weißen offenen Hemd nur teilweise bedeckt und sah ungeheuer erotisch aus. Sie räusperte sich.

„Pjotr, wir haben ja am Freitag wieder eines unserer orgastischen Feste und Du spielst wieder eine der Hauptparts. Deinem Brandmal entsprechend stellst Du Zeus in Form des Stieres dar, wie er Europa verführt. Es soll schon ein wenig Gewalt anklingen, die Kraft des Stieres, der Wille von Zeus und die ein wenig kaschierte Bereitwilligkeit von Europa, das auch geschehen zu lassen. Verstehst Du das?“
Er hatte offenbar noch nie etwas von griechischer Mythologie gehört, aber er nickte trotzdem folgsam.
„Also Pjotr, ich gebe dir hier ein Buch, da kannst Du das nachlesen.“

Sie gab ihm das Buch in die Hand und berührte sie unabsichtlich, ein Stromstoss ging durch sie hindurch, er war offensichtlich elektrisch geladen.
Sie war zornig, auf sich, weil sie so hilflos war, und auch auf Pjotr, weil er für sie so begehrenswert geworden war.
Sie setzte sich wieder und winkte ihn hinaus.

Unter der Klientel und auch unter vorgehaltener Hand ging ein Raunen. Das Fest bei Madame Alexandrowa beschäftigte sie alle.
Auch Natalia hatte davon von Katja gehört und war fest entschlossen, daran teilzunehmen. Sie überlegte, wie sie das, trotz der Anwesenheit von Fürst Federow, anstellen sollte.
Doch der Fürst kam ihr zuvor.
„Meine Liebe, hast Du Lust, Dich am Freitag wieder in Lydia zum verwandeln und mit mir ein orgastisches Fest bei Madame Alexandrowa zu besuchen. Doch da ich Dich ja sicherlich wieder bezahlen werde, gehörst Du alleine mir und nur ich darf Dich berühren!“
Sie senkte wie immer ihre Augenlieder und streckte die Hand aus. Ein Kuvert glitt hinein. Sie wusste, nur wenn Michail zahlen musste, dann kamen sie beide in den Genuss der totalen Hingabe.

Mit Katja gemeinsam suchten sie wieder die Tunika aus dem Vorjahr heraus; als sie so ein Fest das erste Mal besuchte und daran anschließend zu Lydia, der Edelhure wurde, da war das Motto ähnlich.
Die Erwartungen waren groß, es wird ein rauschendes Fest werden, nur der Pförtner verstand die Welt nicht mehr, als er Fürst und Fürstin gemeinsam dort hinbrachte. Seine Moralvorstellungen kamen durcheinander.

Der Fürst und die Fürstin betraten die Villa gemeinsam. Das Fest war bereits in vollem Umfang im Gange. Das Licht war gedämpft, ringsum lagen und saßen Menschen, ineinander verflochten, über und untereinander. Die Luft war geschwängert mit Lust, Erregung und Hemmungslosigkeit. Man hörte Seufzen, unbeherrschtes Stöhnen oder leises Lachen, lustvolles Keuchen, alles durcheinander. Dazwischen waren Dienstboten mit Weinflaschen, Schalen mit Obst, Kaviar und Lachsbrötchen unterwegs.
Der Fürst hatte eine leere Nische organisiert, ließ einige dieser Köstlichkeiten bringen. Er half Natalia, alias Lydia, sich darauf niederzulassen, dann verschwand er in der Menge.
Der Vorhang wurde gelüftet und Graf Nikolai stand vor ihr.
„Oh, meine Stute Lydia ist ebenfalls da!“
„Aber heute bin ich vergeben, Graf Nikolai“, sie reichte ihm die Hand, auf die er einen Kuss drückte.
„Aber doch alleine? Wir werden sehen!“ damit verschwand er wieder.
Lydia genoss die schwüle Atmosphäre des Festes und suchte nach Michail, ihres Ehegemahls. Sie entdeckte ihm zwischen zwei halbnackten Nymphen, die beide an ihm saugten und einer dritten, die ihm Weintrauben einzeln in de Mund steckte. Sie bedauerte nun, dass Graf Nikolai so schnell wieder verschwunden war und hielt Ausschau nach Ersatz, als plötzlich wieder der Fürst vor ihr stand. Er konnte sich aus den Fängen der drei Nymphen befreien und war nun darauf eingestellt, von Lydia bedient zu werden.
„Du Hure, komm her, ich habe bezahlt, reite mich!“, sein Gesicht war gerötet und seine Augen gierig auf sie gerichtet. Offenbar war er bereits ein wenig betrunken und jede Rücksicht schien verloren zu sein. Er behandelte sie eben als Hure Lydia
Er warf sich auf die Liege, fasste Lydia bei den Hüften, hob sie empor und senkte sie brutal auf sein erigiertes Glied. Seine Stöße nach oben waren fordernd, wild und erregten Lydia sogar so sehr, dass sie nach dem sechsten Stoss von ihm bereits einen Orgasmus hatte. Trotz ihres befreiten Stöhnens, machte er weiter und schrie seine Bedürfnisse hinaus. Er wollte es schneller, tiefer, oder auch langsamer, es wechselte ab. Sie fühlte sich aufgespießt, empor geschleudert und im freien Fall, je nach ihrer aufsteigenden oder abfallenden Erregung. Sie hatte schon längst die Augen geschlossen, klammerte sich an seinen Schultern an und ließ es geschehen. Plötzlich spürte sie sich von rückwärts gepackt, ein mächtiger Rammbock drang in ihren Anus ein und bearbeitete sie, als wäre sie auf einen Amboss geschmiedet.
„Jaaaa, jaaaa, meine Stute, halte still, nun reite ich Dich, stoße Dir mein Glied bis in das Gehirn und reite über Stock und Stein! Ich bin Dein Hengst und dein Einhorn zugleich!“ Es war die Stimme von Graf Nikolai, der nicht mehr widerstehen konnte, als er vorbeiging und den nackten Po von Lydia hin und her schwanken sah, als sie rittlings auf Fürst Federow saß und ihn fast zu Tode ritt.
Er hatte natürlich keine Ahnung, wer da unter ihnen lag, er hörte nur mit steigernder Erregung, wie sie alle Drei gleichzeitig zum Höhepunkt kamen.
Er stieg von Lydia herab, schlug ihr kräftig auf die linke Pobacke und stürzte sich wieder ins Gewühl. Fürst Federow hatte davon nichts mitbekommen, er war nur ganz benommen von diesem unglaublichen Ritt.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 1549

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben