Sehen
BH in memoriam
Ich hebe ihren BH auf.
Er ist schwarz, Spitze mit kleinen Rosenknöpfen.
Habe ihn nach jener Nacht eingesteckt,
als sie schlief.
Liegt in der Kommode,
zwischen alten Hemden,
unsichtbar für fremde Augen.
Abends, wenn die Wohnung leer ist,
ziehe ich ihn hervor.
Setze mich ans Fenster,
das Licht der Straßenlaterne fällt schräg herein.
Halte ihn hoch,
lasse den Stoff durch die Finger gleiten.
Er fühlt sich noch warm an,
als hätte ihre Haut ihn gerade verlassen.
Drücke ihn gegen die Wange,
spüre die feinen Maschen,
die sich in meine Bartstoppeln bohren.
Der Duft steigt auf.
Moschusartig,
gemischt mit Parfümresten
und dem salzigen Hauch ihrer Brüste.
Atme ein, langsam, tief.
Er füllt die Lungen,
breitet sich aus wie Nebel in einem Wald.
Erinnerungen prasseln herein:
Ihre Nippel, hart unter meiner Zunge.
Wie sie den Rücken durchbog,
als ich saugte.
Ihr Keuchen, das in ein Wimmern überging.
Mein Schwanz zuckt schon bei dem Gedanken,
schwillt an, drückt gegen den Stoff der Hose.
Lege den BH flach auf den Tisch.
Fahre mit der Nase über die Körbchen,
suche den stärksten Fleck.
Da, wo ihre Achseln gerieben haben,
wo Schweiß und Haut sich vereint haben.
Rieche intensiver,
presse das Gesicht hinein.
Der Geruch wird animalisch, roh.
Reibe die Hand über die Beule in der Hose,
spüre die Hitze, die sich aufbaut.
Öffne den Gürtel nicht,
lasse die Spannung wachsen.
Jeder Atemzug vertieft den Duft,
macht ihn greifbar.
Denke an ihre Titten,
schwer in meinen Händen.
Wie sie wippten, als ich sie nahm.
Ihr Stöhnen, das lauter wurde,
je tiefer ich stieß.
Reibe fester, die Hose knirscht.
Der BH klebt an meiner Haut,
feucht von meinem Speichel.
Atme schneller, der Raum dreht sich.
Schwanz pocht, pulsiert, fordert Ausbruch.
Stelle mir vor,
wie sie sich windet,
die Beine um mich schlingt, mich melkt.
Der Höhepunkt naht wie ein Sturm.
Reibe wild,
atme den Duft ein,
als wäre es ihr Atem.
Komme hart,
das Sperma spritzt in die Unterhose,
warm und klebrig.
Sitze da, keuchend,
der BH noch im Gesicht.
Der Geruch verblasst langsam,
mischt sich mit meinem eigenen.
Faltere ihn sorgfältig,
schiebe ihn zurück in die Kommode.
Warte auf die nächste Nacht,
wenn die Sehnsucht wieder brennt.