Sehen

Déjá-vu

Ferdinand Freiherr von der Ferne

Manchmal denke ich,  
dass ich mein Leben schon einmal gelebt habe.  
Und zwar so,  
wie ich es gegenwärtig real erlebe.  
Mit allen Einzelheiten,  
Episoden und Zeitepochen meines Lebens.  
Und ich meine dabei nicht derartige Déjá-vus,  
die jeder hin und wieder mal erlebt –  
diese Momente,  
in denen man glaubt,  
dieselbe Situation schon einmal erlebt zu haben.  
Nein, ich meine das genauso,  
wie ich es anfangs gesagt habe:  
Mein Leben habe ich schon einmal gelebt!  
Vielleicht nicht ganz so 1:1 exakt genauso,  
aber im Großen und Ganzen.  
Es kann sein,  
dass ich beim ersten Mal dies und das anders gemacht  
oder erlebt habe –  
es kann aber auch sein,  
dass sich daraus eine Art Konsequenz  
für das zweite Mal ergibt.  
Ähnlich wie bei dem „Karma-Konzept“,  
dass unsere physischen und geistigen Handlungen  
eine Folge für unser nächstes Leben haben.  
Woher und warum das bei mir so ist,  
kann ich gar nicht sagen.  
Ich weiß nur,  
dass es diese Momente gibt,  
bei denen ich diese Überzeugung gewinne.  
Diese Situationen sind so exakt wie konkret,  
so „Aha-aufklärend“ wie spirituell tiefgründig.  
Ich denke dann jedesmal:  
„Ja, genau… so war das,  
oder ganz so ähnlich…!“  
Dann denke ich darüber nach.  
Über genau diese Situation.  
Was sie mir sagt,  
oder sagen will.  
Oder ob da jetzt was anderes dabei ist,  
oder etwas fehlt?  
Na, jedenfalls kommen diese Situationen  
in unregelmäßigen Abständen immer wieder,  
und ich bin mittlerweile gar nicht mehr groß überrascht.
Diese Situationen sind mir einfach schon vertraut  
und ich versuche einen Schritt weiter zu gehen –  
mich zu fragen,  
ob ich was tun kann,  
um diese Situationen auf eine Art fixieren kann,  
dass ich damit „arbeiten“ kann.  
Philosophisch gemeint.  
Mehr davon zu ergründen  
als bloß nur darüber nachzudenken.  
Doch bisher ist mir dazu nichts gelungen.  
Es ist ähnlich wie mit unseren Träumen.  
So real wie sie sind,  
es fehlt uns jegliche Art von Zugriff  
bei der Frage „Woher kommt die schöpferische Kraft  
unsere Träume zu produzieren?  
So wie ein Regisseur und ein Drehbuchautor“  
Zuweilen frage ich mich:  
„Steckt eine Botschaft dahinter?  
Kann ich daraus lernen?  
Geht das?“

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