Sehen
Der Kolporteur
Willkommen Leser, wir schreiben das Gottesjahr 1703,
Gedanken waren im ländlichen Raum noch weit entfernt von frei.
Ein Hauch von Bildung habe ich im Gepäck gedrucktes, billiges Papier,
das möchte ich endlich loswerden bei dir.
Auf meinen Schultern lastet das Gewicht vom Bauchladen,
Die Schriften, die ich bei mir habe haben alle einen roten Faden.
Du nimmst gleich an der Zahl zehn?
Gut, aber du musst dich vorsehen.
Es ist schon etwas Aberglaube zu finden,
wenn der Pfarrer das spitz kriegt musst dich selbst rauswinden.
Denn ich ziehe weiter über alle Wälder und Täler,
bin tätig als Händler und Märchenerzähler.
Bin manchmal ein verdammt es Schlitzohr,
Ich gebe mich als braver Menschenkenner,
bin es zum Teil auch, befinde mich im Dilemma,
Denn genauso gern bohr ich in frisch erblühte Venushügel,
bin ein Mann, der gesteuert wird von seinem Prügel.
Entjungfer manch dann erleichterte Frau.
Die Kirche würde mich dafür machen zur Sau.
Ich habe den Vorsatz: Das Besamen der Damen hält sich ab sofort im Rahmen!
Werde von der Oberschicht mit Argusaugen strengstens überwacht.
Zuviel Wissen in den Heftchen für den Mainstream gibt denen noch Macht.
Es hätte sonst geben können eine hausgemachte Revolution.
Wer von den Privilegierten ist so dumm und möchte das schon?