Sehen
Die große Fragenstellerin steht still
Eingegrabene Illusionen werden
wie Hieroglyphen auf Krokodilsrücken
in kleinen Teilchen eines Tages
die rotbraune Erde verlassen,
um ihre Stimmen zu erheben,
und aufzuzeigen,
daß die vertraute Zuversicht
keine reine Brillanz einer Klarsicht dessen war,
was große Geister verfehlt haben,
aber es wird die Zeit zeigen,
die Dinge zuwege bringt,
die nicht bloß zusieht
wie etwas geschieht
was sie nicht vorhersehen kann,
weil nur das Schicksal mitbringt,
was keinem Zufall unterworfen ist,
da es Bestimmung ist,
was in die Welt schreit
und gehört werden will:
Es ist eine Obsession,
die ein Rätsel in eine intuitive Form bringt,
und das Maß an Erkenntnis ist sehr gering,
da es eine Mystik für sich selbst darstellt,
die eine feine Grenze zieht,
und die nur für einen Moment sich präsent zeigt.
Die Freiheit des Individuums geht weiter;
sie ist eine Meisterin großer Gefühle
von Sehnsucht und Begierden –,
ist wie ein Raubtier,
das seine Instinkte herausschnellen läßt,
sich in Fleische gräbt,
mit Krallen und Zähnen –
und Blut hervortreten sieht,
ohne jegliche Emotion.
Die Großtat des Gedankens an Fleischlichkeit,
ist einzuverleiben,
den, oder die,
dessen Körper magisch anzieht –
im Hier & Jetzt!
Sich des begehrten Körpers zu bemächtigen
und an ihm zu tun
was seine Begierde fordert,
zu unterwerfen den Körper des Begehrens,
abzurichten zum Sklaven für alle Zeit,
mit der Überzeugung,
die Seele des begehrten Körpers willigt ein –
mit festem Willen –
versklavt zu werden,
und um dann die Obsession Wirklichkeit werden zu lassen,
das Objekt der Begierde zu benutzen
mit all den zuvor entwickelten
sauberen und schmutzigen Phantasien
für die sich mal geschämt
und mal nicht geschämt wurde –,
aber hier soll es jetzt geschehen –,
alles und tief und ausgiebig zelebriert –;
doch so verwundete Seelen sterben dabei oft,
unbemerkt – und langsam –,
auch wenn ihre Körper zumal mitleiden wollen,
in einer eigenen Art der Zelebration,
die Züge annimmt die sakral anmuten,
und spirituell eine Vereinigung mit dem Gegenüber anstreben,
die für eine Nachwelt vorbestimmt ist –,
um nach ihrem Tod ihre verwundeten Seelen weiterhin
für weitere Opfer in Erinnerung zu halten.