Sehen
Die Phasen der Liebe
Der Verlauf der Liebe
gleicht einer Achterbahnfahrt
durch die Emotionen eines Mannes,
der sich in die Fänge einer Frau begibt –
ein Tanz, der mit zögerlichen Schritten beginnt
und in befreiter Einsamkeit endet.
Zuerst die Schüchternheit:
Er steht da, unsicher wie ein Junge vor dem ersten Kuss,
starrt auf ihre Kurven,
die sich unter einem engen Kleid abzeichnen,
und traut sich kaum, ein Wort zu sagen.
Sein Puls rast,
doch die Zunge klebt am Gaumen.
Er fantasiert von Berührungen, die nie kommen,
von Nächten, in denen sie sich an ihn schmiegt,
nackt und einladend.
Dann die Begeisterung:
Plötzlich bricht es aus ihm heraus.
Ein Lächeln von ihr, ein flüchtiger Blick,
und er ist Feuer und Flamme.
Er umwirbt sie mit Komplimenten,
lädt sie ein,
berührt zufällig ihre Hand.
Die Welt dreht sich nur um sie –
ihre Brüste, die sich bei jedem Lachen heben,
ihr Duft, der ihn benebelt.
Er malt sich aus,
wie er sie auszieht, langsam, genüsslich,
ihre Haut unter seinen Fingern spürt,
feucht und warm.
Hingerissen folgt der nächste Schritt:
Er ist verloren in ihrer Aura.
Jede Nachricht von ihr lässt seinen Schwanz zucken,
jede Begegnung endet in heißen Küssen,
die tiefer gehen.
Er presst sich an sie,
fühlt ihre Hitze,
schmeckt ihre Zunge,
die sich in seinen Mund schiebt.
Die Nächte werden wilder –
er nimmt sie, stößt in sie hinein,
hört ihr Stöhnen, das ihn antreibt,
härter, schneller.
Sie reitet ihn,
ihre Hüften kreisen,
Schweiß perlt auf ihrer Haut,
und er glaubt, das Paradies gefunden zu haben.
Überschwenglich wird es zur Ekstase:
Er überschüttet sie mit Geschenken,
plant Zukunftsträume,
fickt sie bei jeder Gelegenheit –
im Auto, auf dem Küchentisch,
gegen die Wand gedrückt.
Ihre Körper verschmelzen,
er saugt an ihren Nippeln,
leckt ihre feuchte Spalte,
bis sie zittert und kommt.
Er ist der König, sie seine Königin,
und die Liebe scheint unendlich,
ein endloser Orgasmus der Seelen und Leiber.
Doch dann die Ernüchterung:
Kleine Risse zeigen sich.
Sie nörgelt, er langweilt sich.
Der Sex wird routiniert –
rein, raus, fertig.
Ihre Brüste, einst Göttergabe,
wirken plötzlich alltäglich,
ihr Stöhnen aufgesetzt.
Er merkt, wie sie ihn manipuliert,
mit dem Körper lockt,
aber den Geist fernhält.
Konsterniert starrt er in den Abgrund:
Sie betrügt ihn,
vielleicht mit einem anderen,
der sie härter nimmt, länger aushält.
Er findet Spuren –
fremde Unterwäsche, verdächtige Nachrichten.
Sein Stolz bricht,
der Schwanz bleibt schlaff,
wo einst Feuer loderte.
Entsetzt eskaliert es:
Streit, Schreie, Tränen.
Sie wirft ihm Vorwürfe an den Kopf,
er sieht sie als Monster –
die einstige Göttin entpuppt sich als Zicke,
die ihn ausnutzt,
sein Geld will, seinen Samen,
aber nicht sein Herz.
Der Sex wird zur Qual,
er ekelt sich vor ihrer Berührung,
vor dem Geruch, der einst berauschte.
Deprimiert sinkt er in die Tiefe:
Allein im Bett,
onanierend zu Erinnerungen, die verblassen.
Sie hat ihn verlassen, oder er sie,
doch der Schmerz nagt.
Er trinkt, starrt an die Decke,
fragt sich,
warum Liebe immer in Enttäuschung mündet,
warum der Höhepunkt so schnell verpufft
wie ein Samenerguss.
Zum Schluss die Erleichterung:
Wieder allein zu sein.
Kein Drama mehr,
kein Zwang zum Ficken aus Pflicht.
Er atmet frei,
genießt die Stille,
die eigene Hand als treuen Gefährten.
Die Narben heilen,
und er schwört sich:
Nächstes Mal vorsichtiger.
Doch tief drin weiß er,
der Kreislauf beginnt von vorn.