Sehen
Die Übernachtung
Der Junge war zu ihm gekommen,
als er reichlich verzweifelt
in seinem alten Auto saß,
das den Geist plötzlich aufgegeben hatte.
Es wurde langsam dunkel,
es regnete Bindfäden,
weit und breit nur ein einziges Haus,
sein Magen war leer
und er hatte nicht einmal etwas zu trinken dabei.
Der Junge erklärte ihm,
dass um diese Zeit,
und dazu an einem Sonntag,
kein Bus käme,
dass es keine Taxis gebe,
dass das einzige Wirtshaus
in dem abgelegenen Dorf
schon seit langem geschlossen sei,
und dass es in dieser verdammt einsamen Gegend
einfach gar nichts gebe.
Am nächsten Tag könne er im Schulbus mitfahren,
in der Stadt gebe es alles,
was er brauche,
eine Werkstatt, eine Bank, ein Hotel,
aber heute gehe gar nichts mehr.
Aber, so der Junge,
vielleicht 12 Jahre alt,
könne er mit zu ihm nach Hause kommen,
seine Eltern seien in Ordnung.
Und so saß er kurze Zeit später
in dem nahen Haus,
an einem gedeckten Tisch,
vor sich ein Bier,
neben sich den Jungen,
gegenüber die Eltern,
die wirklich großzügig waren
und ihm nicht nur zum Essen eingeladen,
sondern ihm auch das Sofa für die Nacht angeboten hatten.
Auch die vierte Person der Familie
hatte sich zum Essen eingefunden,
eine junge Frau,
eher noch ein Teenager,
etwas dicklich und ziemlich hässlich,
die sich über den Besuch des Gastes
am meisten freute
und ihn ermunterte,
Geschichten aus seinem Leben zu erzählen,
und das tat er dann auch sehr gerne.
Dann war es spät
und Zeit, schlafen zu gehen,
er in Kleidern auf dem Sofa.
Mitten in der Nacht wachte er auf.
Neben ihm lag das Mädchen,
hatte ihn umarmt
und drückte ihren dicken Leib
eng an den seinen.
Er war ratlos,
was tun?
Aber die junge Frau überließ ihn nicht seinen Zweifeln,
sie drehte sich mit dem Rücken zu ihm
und ihre Hände dirigierten die seinen ganz eindeutig,
er sollte mit der einen ihre festen Brüste drücken,
mit der anderen in ihrer heißen, feuchten Grotte wühlen.
Sie stöhnte
und bewegte ihren breiten Hintern
in kreisenden, rhythmischen Bewegungen,
die auch ihn mehr als heiß machten.
Mehr Aktionen wollte sie aber nicht,
sich weder umdrehen, noch ihn küssen,
aber seine Hände ließ sie nicht los,
bis sie unter halblautem Stöhnen kam
und auch er sich nicht weiter zurückhalten konnte.
Dann ging sie geräuschlos.
Am nächsten Morgen
sah sie ihn nichtssagend an
und auch er schwieg.
Während sie schweigend frühstückten,
war er immer noch sehr irritiert
über das, was in der Nacht passiert war.
Er traute sich kaum,
das dicke Mädchen anzuschauen,
aber dieses machte einen sehr vergnügten Eindruck,
sagte aber nicht den Grund,
als ihre Mutter sie erstaunt fragte,
weil sie sonst doch immer schlechte Laune hatte.
Er bedankte sich,
legte einen Geldschein auf den Tisch
und ging zu seinem Auto.
Der Regen hatte schon in der Nacht aufgehört,
es war nun viel einfacher,
die alte Karre gründlich zu untersuchen,
und schon bald hatte er die Ursache gefunden
und behoben
und konnte den Motor starten.
Bis zur nächsten Werkstatt würde er kommen.
Als er gerade losfahren wollte,
sah er, wie das dicke Mädchen angerannt kam,
in der Hand einen voll gepackten Rucksack.
Sie war außer Atem
und setzte sich, ohne zu fragen, neben ihn.
Er sah sie erstaunt an
und als sie wieder reden konnte,
erklärte sie keuchend,
sie wolle mitfahren,
sie liebe ihn seit dieser heißen Nacht
und er sie doch sicher auch.
Hier sei es langweilig,
sie wolle mehr Unterhaltung,
ein neues Leben,
eine neue Zukunft.
Er solle sie mitnehmen
und wenn er sie nicht als Freundin haben wolle,
sei es nicht schlimm,
sie würde ihn in der Hauptstadt verlassen,
wichtig sei nur,
dass sie von hier weg käme,
weil sie dieses Elend, diese Einsamkeit
nicht mehr ertragen könne.
Sie habe nichts zu verlieren.
Er hatte gehofft,
dass sie aussteigen würde,
noch bevor er in der Werkstatt war,
aber das tat sie nicht,
sie blieb sitzen,
sogar während man den Motor reparierte,
sie weigerte sich,
obwohl er sie mit Worten bedrängte,
ihr sogar Geld versprach,
sie solle bitte endlich gehen
und ihn allein lassen.
Nein, war ihre Antwort,
ich bleibe.
Hier können mich meine Eltern aufspüren
und zurückholen,
aber ich will nicht zurück,
ich will dich
oder wenigstens die Freiheit in der Hauptstadt,
in die du mich bringen wirst.
Was sollte er tun?
Zur Polizei gehen, um sie loszuwerden?
Bitten half nichts,
er war kein Mann, der Gewalt anwendete,
und so fügte er sich in sein Schicksal.
Während der langen Fahrt
hielten sie einige Male an,
weil sie sagte, sie müsse pinkeln,
in Wahrheit wollte sie aber nur
geküsst und gestreichelt werden,
überall, am ganzen Körper.
Er tat es,
bis sie vor Lust und Gier
und Schmerz und Glück weinte.
Dann fuhren sie weiter,
während sie schluchzte,
es sei so schön mit ihm,
sie werde ewig an seiner Seite bleiben.
Bei dieser Vorstellung überfiel ihn große Angst
und er überlegte krampfhaft,
wie er die Klette wieder losbekäme,
wie er sie sich vom Halse schaffen könne.
Dann kam ihm eine Idee.
Nahe der Hauptstadt
hielt er an einer Tankstelle
und drängte sie, auf das WC zu gehen,
doch statt zu tanken,
fuhr er rasch und erleichtert davon,
das Benzin würde noch reichen.