Sehen

Eins und eins sind Eins

Ferdinand Freiherr von der Ferne

Eindrücke, sammeln und festhalten
Jetzt, hier, gleich, so zu tun, als wäre bereits morgen
Sich in Erinnerung zu rufen, das
Was soeben geschehen, fest und klar, für immer
Die Glücksmomente die als Eigentum sich festsetzen
Und von Niemandem genommen werden können
Vielleicht wird bleiben was gewesen ist

Wo Körper auf Körper traf und aus purer Lust dann
Zungen sich berührten, zwei, mit warmer Feuchte
Und Lippenpaare aufeinander sich preßten
Wild, hin und her sich schmiegten, fest
Wie dann zeitgleich – fast vorher – die Organe
Die zuständig waren, dazu, erwachten
Da war kein Halten mehr, nur fließen noch
Ein einziges Gleiten – Derjenige in Diejenige
Stetes Her und Hin, wie Brandungswellen

Eins und eins sind Eins, das bleibt so
Bis zu dem süßen Moment der alles klärt
Was dann gehalten werden will, fest
Für jetzt, für hier, für immer wieder immer

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