Sehen
Gedanken, an eine Verflossene
Die Erinnerung an sie, ein Teekessel, der brodelt,
verstaubt auf dem Herd, wo die Flammen züngeln,
ein Zischen, ein Knistern, die Wut kocht hoch,
als hätte jemand den Ofen auf Anschlag gedreht.
Die Jahre, sie schleifen Falten in mein Gesicht,
wie ein Bildhauer, der mit grobem Meißel haut,
doch der Schmerz, dieser Bastard, hockt in meiner Brust,
nagt an meinem Herzen, ein ungebetener Gast,
der sich breit macht, Gläser umstößt, lacht.
Sie tanzt durch meine Nächte, ein Schatten, ein Spuk,
mal Engel, mit Flügeln aus Seide und Gift,
mal Dämon, den ich würgen will, mit bloßen Händen,
nur um sie danach mit Küssen zu ersticken,
ein Narrenspiel, ein Widerspruch, der mich zerreißt.
Mein Verbrechen? Liebe. Dumm, naiv, voll Blut,
das durch die Adern rauscht wie ein betrunkener Fluss.
Ich war ihr Hofnarr, sabbernd, stolpernd,
über meine eigenen Füße, ein Trottel mit Rosen,
Supermarkt-Rosen, die welkten, bevor sie sie sah.
Sie nahm meine Seele, kaute sie, spuckte sie aus,
wie einen Kaugummi, der seinen Geschmack verlor.
Und doch, verdammt, träume ich von ihrem Lachen,
diesem Klang, der wie Glasscherben glitzert,
scharf genug, um mich zu schneiden, tief.
Ich stelle mir vor, wie ich ihr einen Dolch ins Herz ramme,
einen imaginären Stoß, präzise, kalt,
nur um sie danach in meine Arme zu reißen,
sie zu halten, als wäre sie nie fort gewesen.
Liebe, du Diebin, du machst uns zu Clowns,
in einem Drama, das keiner sehen will,
ein Zirkus, wo die Manege nach Asche riecht.
Die Zeit, sie lacht, ein höhnisches Kichern,
während ich in meinem Kopf mit ihr tanze,
ein Walzer, der stolpert, ein Takt, der zerbricht.
Ich bin der Idiot, der immer noch glaubt,
dass Worte, geflüstert in dunklen Nächten,
die Welt erobern könnten, oder wenigstens sie.
Doch sie ist fort, ein Windstoß, der die Tür zuschlägt,
und ich bleibe zurück, mit diesem Teekessel,
der brodelt, der zischt, der nie kalt wird.
Die Wut, der Schmerz, die Liebe – ein Trio,
das in meinem Schädel ein Lied singt,
ungereimt, rau, wie ein Schrei in der Nacht.
Ich hebe mein Glas, auf sie, auf mich,
auf die Närrin, die mich zum Narren machte,
auf die Jahre, die uns zu Fremden formten,
und doch, irgendwo, in den Falten der Zeit,
tanzt sie weiter, ein Schatten, ein Spuk,
und ich, der Trottel, folge ihr, immer noch,
mit einem Strauß welker Rosen in der Hand,
und einem Herzen, das brennt, das brennt,
wie ein Ofen, der nie ausgeht.